Winfried Ziemann, Buchhändler aus Buxtehude und “Edel-Fan“ der BSV-Bundesliga-Handballfrauen, wusste nicht so recht, wem er die Daumen drücken sollte.

Buxtehude. Auf der einen Seite natürlich der zweiten Frauen-Mannschaft des Buxtehuder SV, für die er jahrelang den Hallensprecher gemacht hatte, auf der anderen Seite dem MTV 1860 Altlandsberg, zu deren Team er eine besondere Beziehung hat. Und so unterstützte Winfried Ziemann, beide Teams gleichermaßen. Am Ende freute er sich über den nie gefährdeten 29:21-Erfolg der ambitionierten Gäste aus Brandenburg, sprach dem unterlegenen Junioren-Team vom Buxtehuder SV aber Mut für das Rückspiel aus.

Es war das Spitzenspiel in der Handball-Regionalliga Nordost der Frauen. Der Buxtehuder SV II als Gastgeber mit nur einem Minuspunkt Tabellenzweiter empfing den ungeschlagenen Tabellenführer aus der Nähe Berlins. Eine Mannschaft, die sich den Aufstieg in die 2. Bundesliga auf die Fahnen geschrieben hat. Der MTV 1860 Altlandsberg ist hochkarätig besetzt, alle Spielerinnen haben schon in der ersten oder zweiten Liga gespielt. Die 37 Jahre alte Torhüterin Katrin Wiehle ist mehrfache Nationalspielerin der früheren DDR gewesen.

Trainer Steffen Birkner vom Buxtehuder SV bot zwar mit Kaja Schmäschke, Friederike Lütz, Lisa Prior, Jessica Oldenburg und Alisa Oehme auch Spielerinnen aus dem Bundesliga-Perspektivkader auf, aber in diesem Topspiel hatten seine Mädels einfach zuviel Respekt vor dem übermächtigen Gegner. "Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden", konstatierte Steffen Birkner, der die Niederlage allerdings nicht überbewerten will. "Wir haben nur junge Spielerinnen", sagt er, "und in erster Linie sind wir dazu da, um diese Damen für höhere Aufgaben auszubilden." Gegen den MTV Altlandsberg hat das Team gesehen, wo die Schwachstellen sind und wo in Zukunft der Schwerpunkt in der Trainingsarbeit liegen muss. Die Gäste aus Brandenburg hatten etwas mehr Gegenwehr vom Juniorenteam erwartet, wunderten sich, dass sie relativ leichtes Spiel hatten.

"Edel-Fan" Winfried Ziemann jedenfalls freute sich mit dem Siegerteam. Der MTV 1860 Altlandsberg wollte ihn vor Jahren als Hallensprecher engagieren - die Entfernung war aber zu groß. Geblieben sind die Kontakte, die Einladung für das Rückspiel liegt dem Doppelfan vor.