Tostedt. Manager Friedel Laudon von den Bundesliga-Frauen des MTV Tostedt traf den Nagel auf den Kopf, als er traditionell vor dem fünften und entscheidenden Satz von Spitzenspielerin Han Ying gegen Li Fen vom TTSV Saarlouis-Fraulautern mit der berühmten Tatort-Erkennungsmelodie einläutete. Die knapp 100 Zuschauer in der kleinen Sporthalle an der Poststraße hatten in vier vorherigen Sätzen allerdings schon exzellenten und vor allem spannenden Tischtennis-Sport gesehen.

Bevor Tostedts Nummer eins, Han Ying, in ihrem zweiten Spiel gegen ihre Landsfrau Li Fen zum Spitzenspiel des Tages antrat, hatten die Gäste aus Saarlouis mit 2:1 die Führung übernommen. Han Ying hatte sich zuvor mit einem deutlichen 3:0-Erfolg (11:3, 11:4, 11:3) gegen die 15 Jahre alte Petrissa Solja durchgesetzt. Irene Ivancan sorgte gegen die Chinesin Li Fen für Spannung und brachte ein wenig Stimmung in die Halle an diesem Vormittag, musste sich allerdings mit 0:3 (6:11, 8:11 und 10:12) geschlagen geben. Nadine Bollmeier legte gegen die Ungarin Maria Fazekas zwar los wie die Feuerwehr und führte mit 6:2, doch dann verlor die Tostedterin den Faden und auch ihr Einzel deutlich mit 0:3 (10:12, 1:11, 6:11). Im zweiten Satz reichte es für Bollmeier beim 1:11 nur zu seinem Ehrenpunkt.

So war es Tostedts Abwehrspezialistin Han Ying vorbehalten, in einem sehenswertem Duell mit vielen langen und spektakulären Ballwechseln den Ausgleich zu erzielen, sie gewann mit 3:2-Sätzen. Die Chinesin bot Tischtennis mit allen Facetten, die den Reiz dieses Sports ausmachten. Wenn die Zuschauer glaubten, dass Han Ying den Punkt schon verloren hatte, brachte sie den kleinen weißen Zelluloidball immer wieder auf den Tisch zurück. Immer wieder gab es Szenenapplaus. Für den Matchpunkt sorgte das Tostedter Doppel Irene Ivancan und Nadine Bollmeier, die sich mit 3:0 (11:8, 13:11 und 14:12) gegen Petrissa Solja/Maria Fazekas behaupteten und den Sieg sicherstellten.