Natürlich hatten sie oben auf der Terrasse des Klubhauses und auf den schattigen Zuschauerplätzen bei der TG Heimfeld alle auf diesen Auftritt gewartet. Harburger Tennismeisterschaften, das ist meist ein Kräftemessen ewiger Rivalen, die häufig untereinander befreundet sind.

Harburg. Und dann taucht bei den Herren im Einzel ein Name auf, den kaum einer einordnen kann. Robin Büchling, Verbandsliga-Spieler beim THC Lüneburg. Und der war in Harburg auch noch an Nummer eins gesetzt.

"Darüber war ich selbst überrascht", sagte der 28 Jahre alte Wirtschaftsprüfer, der vor Jahren schon einmal für die Harburger Titelkämpfe gemeldet hatte. "Aber gesetzt wurde nach der Platzierung in der deutschen Rangliste. Und darin steht mein Name wohl vor allen anderen Teilnehmern." Wo genau, weiß er selbst nicht. Sein erster Gegner auf der Anlage der TG Heimfeld, die das Großereignis auf ihren Tennisplätzen organisiert, war Jörg Bösenberg, Routinier vom HTB. "Er macht extrem viel Druck", hatte der Lüneburger vorher über seinen Gegner herausgefunden. Der erste Satz ging glatt mit 0:6 verloren. Er hatte aber auch gehört, dass Bösenberg seine Kraftakte nicht immer durchhalten kann. Also hat er im zweiten Satz kräftig gegen gehalten. Und führte mit 2:0 und 3:1. Nach dem 4:4 aber gewann der HTB-Akteur wieder die Oberhand und entschied den zweiten Satz mit 6:4 für sich. "Dass ich in Harburg in der ersten Runde rausgeflogen bin, hat mich mächtig gewurmt", sagte Robin Büchling, der als Nummer drei im zweiten Verbandsliga-Team des THC Lüneburg spielt und noch immer Sportwart in seinem Heimatverein, dem TC Seppensen, ist.

Die Harburger haben ihre interne Meisterschaft seit Jahren für Spieler aus dem Raum südlich der Elbe geöffnet. "Auch deshalb haben wir diesmal mehr als 200 Teilnehmer in den verschiedenen Altersklassen", fasste Mitorganisator Peter Böckstiegel zusammen. Obwohl viele Duelle sich im Laufe der Jahre immer wiederholen, gibt es sozusagen auch ganz private Premieren von Spielern, die sich schon ewig kennen. Wie bei den Damen 50. Da war Titelverteidigerin Brigitte Schmidt auf Dörthe Benecke getroffen. "Wir haben vorher nie gegeneinander gespielt, sagte Brigitte Schmidt." Das Duell wurde eines der ersten Höhepunkte. Die Zuschauer sahen ein Kampf, der fast drei Stunden dauerte und den die Titelverteidigerin am Ende knapp für sich entschied. Nach einem weiteren Sieg über Annedore Hagenow steht Brigitte Schmidt bereits im Finale am Sonnabend.

Hart umkämpft war der Dreisatzsieg von Liselotte Möller (HSC) mit 5:7, 6:2, 6:3 über Carmen Possekel vom HTuHC. In der Damenkonkurrenz der 30- bis 40-Jährigen bezwang Isabell Behncke (Neugrabener TC) Jaqueline Libuda (HTB) mit 6:0 und 6:0. Enttäuschung auch für HTB-Spieler Marco Seldis in der Herrenkonkurrenz. Er wurde von Hendrik Stahmer (Sportwelt Rosbach) mit 6:2 und 6:4 aus der Meisterschaft geworfen.