Finkenwerder. Müntz war eine feste Größe im Harburger Journalismus, blieb stets bescheiden. Kurz nach dem Beginn seines Ruhestands ist er gestorben.

Finkenwerder, die Familie und die Kollegen – nicht nur beim „Neuen Ruf“ – trauern um Peter Müntz. Der Lokaljournalist war Chefredakteur des Neugrabener Anzeigenblatts „Der neue Ruf“ und dort für die Lokalausgabe Harburg sowie die Berichterstattung aus Finkenwerder zuständig, wo er auch lebte. Am 26. September ist Peter Müntz gestorben. Er wurde nur 66 Jahre alt.

Geboren wurde und aufgewachsen ist Peter Müntz als Angehöriger der deutschen Minderheit in Rumänien. Er besuchte das deutsche Gymnasium in Bukarest und studierte auch in der rumänischen Hauptstadt.

Arbeitsstil des Harburg-Reporters: akribisch, korrekt und geschliffen

Erst später zog es ihn nach Deutschland. Seinem geschliffenen und nahezu überkorrekten Sprachstil, ob in Artikeln oder Gesprächen, merkte man an, dass die deutsche Sprache ihm mehr bedeutete als den Kollegen, die sie zeitlebens wie selbstverständlich nutzen konnten und nie aktiv bewahren mussten.

Seit 1992 schrieb Müntz für den „Neuen Ruf“ Süderelbe. Dabei zeichnete ihn nicht nur seine geschliffene Schreibe, sondern auch seine Akribie beim Aufarbeiten seiner Nachrichten aus. Seine große Allgemeinbildung ermöglichte es ihm immer wieder, komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen. Mit seiner eigenen Meinung hielt Peter Müntz sich stets ebenso höflich wie professionell zurück, und wenn er doch einmal einen Kommentar verfasste, waren seine Argumente immer wohl abgewogen.

Der Ruhestand war schön geplant, doch es kam anders

Im Dezember schrieb Peter Müntz seine letzten Artikel für den „Neuen Ruf“. Der Ruhestand war schon schön geplant: Endlich mehr Zeit für Ehefrau Doris, Sohn Sebastian, gemeinsame Reisen an interessante Orte, zum Lesen – historische Biografien und Werke über das Papsttum faszinierten ihn besonders –und für Chihuahua „Mogli“, der seit drei Jahren das Leben der Familie bereicherte.

Es kam anders: Peter Müntz fühlte sich nicht wohl. Nach einer Phase des Abwartens ließ er sich untersuchen. Die Diagnose: Leukämie. Die Krankheit übernahm erschreckend schnell. Peter Müntz wurde behandelt, aber ohne einen Stammzellenspender habe er keine Chance, sagten die Ärzte.

Familie, Kollegen und die Freiwillige Feuerwehr Finkenwerder organisierten eine Typisierungsaktion, um einen „genetischen Zwilling“ für Müntz zu finden. Tatsächlich fand sich einer in der Knochenmarkspender-Datenbank.

Doch bis zur Spende hat Peter Müntz es nicht mehr geschafft. Finkenwerder, die Familie und die Kollegen trauern um ihn. Peter Müntz wird am 13. Oktober in Finkenwerder beigesetzt.