EU-Kommission und Ministerium informieren sich über Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft

Lüneburg. Bald beginnt die neue Förderperiode: nicht nur für die Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft in Lüneburg, sondern auch für die im Landkreis Harburg und alle anderen mehr als 20 im Land Niedersachsen. Die Europäische Union und das Land Niedersachsen wollen die Anlaufstellen weiter finanzieren. Wie die Teams vor Ort arbeiten, haben sich Vertreterinnen von Europäischer Kommission, Sozialministerium und Staatskanzlei jetzt anhand des Lüneburger Beispiels angeguckt.

Gemeinsam mit Marion Riemer und Lena Xyländer aus der Hannoverschen Staatskanzlei sowie Katja Taranczewski vom Niedersächsischen Sozialministerium hat Stefanie El Miri von der Europäischen Kommission die Ko-Stelle in der Ilmenaustraße besucht. „Unser Motto ist: Keine Ratsuchende geht ohne eine Antwort hinaus“, sagte Geschäftsführerin Brigitte Kaminski. „Wir reagieren einfach. Wenn wir einen Bedarf erkennen, suchen wir Wege, ihn zu erfüllen.“

Ein Beispiel dafür ist Ina Hämmerling: Die Bankfachwirtin mit zwei Kindern, zehn und 13 Jahre alt, kam mit dem Wunsch nach Weiterentwicklung zur Ko-Stelle. Vom Bewerbungscheck über persönliche Beratung und Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs bis zur Vermittlung an ein Mitglied des kooperierenden Überbetrieblichen Verbunds: Bei ihr hat alles reibungslos funktioniert. Brigitte Kaminski ergänzte, dass es natürlich nicht bei allen Ratsuchenden so glatt bis zur Vermittlung einer Stelle laufe. „Wir vermitteln aber auch Praktika, das ist insbesondere beim Thema Quereinstieg sowohl für Frauen als auch für Betriebe interessant.“

Lüneburgs Wirtschaftsförderer Jürgen Enkelmann betonte, er sehe „große Möglichkeiten, den Überbetrieblichen Unternehmensverbund zu verbreitern“. Die Firmen merkten, dass für die Gewinnung von Fachkräften Anzeigen nicht mehr ausreichten. „Dafür ist ein Projekt wie das FaMi-Siegel gut: Damit können gerade kleine und mittlere Unternehmen mit ihrer Familienfreundlichkeit Fachkräfte anwerben.“ Gleichzeitig sieht Enkelmann Bedarf und Möglichkeiten, dass Firmen sich noch stärker als heute – wie zum Beispiel über den Überbetrieblichen Verbund – an der Infrastruktur für Kinderbetreuung beteiligen.

Katja Taranczewski vom Niedersächsischen Sozialministerium sagte: „Bei allem, was über die kommunale Grundversorgung hinaus geht, sollten sich auch die Unternehmen engagieren. Wir sind der Meinung, dass auch sie von der Kinderbetreuung profitieren.“ Für Stefanie El Miri ist daher auch eine Aufgabe der Zukunft: „Die Unternehmen dafür zu sensibilisieren, welche Vorteile sie selbst davon haben, familienfreundlicher zu werden.“