Saskia Danielewsky, aufgewachsen in Hanstedt, gewinnt den Blauen Löwen 2014. Der Kulturpreis wurde ihr im „ric“ in Hittfeld verliehen

Hittfeld. Schon als Kind hatte Saskia Danielewsky einen Hang zur Gestaltung. Ihr erstes Werk: eine Kopie des Fabius aus Arielle, die Meerjungfrau, entstanden im Ikea-Spieleland. Die Erzieherin im Spielparadies des Möbelhauses war schwer beeindruckt vom Können des Mädchens. „Auch ihre Mama blickte damals noch mit ungläubigem Erstaunen auf die ersten Kunstwerke“, sagte Caroline Quade, selbst Illustratorin, Freundin und Kollegin von Saskia Danielewsky, während der Preisverleihung des Blauen Löwen im ric in Hittfeld.

Die spitze Feder, mit der die 28-Jährige aktuelle Probleme der Gesellschaft aufs Korn nimmt, hat die Jury überzeugt. In ihren Arbeiten befasst sich die junge Künstlerin, die in Hanstedt aufgewachsen ist und inzwischen in Hamburg wohnt, mit sozialkritischen Themen. Die Vegetarierin thematisiert etwa den Fleischkonsum, spiegelt aber auch den Alltag wider, wie beispielsweise im Zyklus Wohngemeinschaft unter dem Titel „Wohnen am Ordnungsminimum“.

„Mit sparsamen Mitteln, aber dennoch qualitativ hochwertig, begeistern ihre Zeichnungen, Frau Danielewsky versteht ihr Handwerk“, sagte Landrat Rainer Rempe in seinem Grußwort. Der Landrat ist immer Jury-Mitglied, genauso wie Redakteure regionaler Zeitungen und Kulturkenner des Landkreises Harburg sowie Vertreter der Sparkasse Harburg-Buxtehude.

„Ich bin ein bisschen sprachlos und fühle mich sehr geehrt“, sagte Saskia Danielewsky. Sie sieht den mit 2000 Euro dotierten Preis als eine „schöne Würdigung“ ihrer Arbeit und als eine gute Gelegenheit für regionale Künstler, um auf sich aufmerksam zu machen.

Das ist insbesondere in diesem Genre schwierig. Denn wie Landrat Rainer Rempe treffend formulierte, kämpfe das Genre bis heute darum, als Kunstgattung anerkannt zu werden.

Doch mit Unterstützung der Familie hat sich Saskia Danielewsky nicht entmutigen lassen. „Ihre Familie ist nicht ganz unschuldig daran, dass wir Saskia heute hier ehren können, da sie sie in jeder Hinsicht in ihrer Berufswahl unterstützt hat und auch heute noch stolz mit Zuspruch hinter ihr steht. Der Rückhalt hat ihr geholfen, sich nicht entmutigen zu lassen, obwohl der Anfang steinig war“, sagte Caroline Quade.

2007 begann Saskia Danielewsky das Studium zur Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und schloss es vor zwei Jahren erfolgreich mit dem Bachelor ab. Ein Auslandssemester verbrachte sie an der ESdi in Barcelona mit der Fachrichtung Grafikdesign. Im Studium lernte sie die Laudatorin Caroline Quade kennen: „Ich habe Saskia Danielewsky als eine sehr offene, neugierige, interessierte, talentierte und mutige Person kennengelernt und das ist sie auch heute noch.“ Inhalt des Studiums waren verschiedene Techniken und unterschiedliche Materialien. Doch mit dem Zeichnen hat sich Saskia am wohlsten gefühlt. Grafische Schwarz-Weiß-Illustrationen sind charakteristisch für ihre Arbeiten, aber auch Farben und malerische Elemente finden sich in den Werken wieder.

Zurzeit versucht sie, sich als selbstständige Illustratorin zu etablieren. Zudem gibt sie Kunstkurse an Gymnasien und Grundschulen in Hamburg. Ihre Werke sind in einer Ausstellung vom 16. Dezember bis 31. Januar im Winsener Kreishaus zu sehen.