Dass einzelne Schulen stärker nachgefragt sind als andere, ist weder neu noch überraschend.

Zu unterschiedlich sind die Profile und Angebote, zuweilen macht (leider) auch die Qualität des Unterrichts den Unterschied aus. Dass sich sukzessive aber eine massenhafte Verlagerung von Schülern in bestimmte Stadtteile vollzieht, muss zu denken geben.

Nicht ganz überraschend werden von Eltern verstärkt Schulen mit einem hohen KES-Faktor angewählt. Dieser, von 87 verschiedenen Parametern bestimmte Sozialindex, wirkt sich für Schulen mit einem niedrigen KES-Faktor zunehmend stigmatisierend aus. Verstärkt wird dieser Effekt noch dadurch, dass die Schulbehörde lieber dem Elternwunsch höchste Priorität einräumt, als dem alten, und absolut sinnvollen Prinzip „Kurze Beine, kurze Wege“. Dass schon Erstklässler den Weg zur Schule und retour allein bewältigen, stärkt die Selbstständigkeit wie das Selbstvertrauen.

Stattdessen leistet die Schulbehörde einem ausufernden „Schultourismus“ Vorschub, der zu teilweise chaotischen Verkehrssituationen wie an der Grundschule In der Alte Forst führt. Ein sicherer Weg zur Schule sieht anders aus. Mal ganz abgesehen davon, dass dieses massenhafte Vorfahren von Schülern auch aus ökologischer Sicht höchst fragwürdig ist.

Die Schülerströme sinnvoll zu leiten ist Aufgabe der Schulbehörde. Dazu gehört auch, vor möglichen Anfechtungen gegen Zuweisungen nicht zu kneifen. Die aktuellen Tendenzen sind jedenfalls nicht im Sinne einer ausgewogenen Schullandschaft.