Initiative Werkstolz Tostedt und Kulturverein Schneverdingen planen Aktionswochenenden nach Wendländer Vorbild

Todtshorn. Alle Ateliers, Werkstätten und Bühnen einer Region öffnen gleichzeitig für ein ganzes Wochenende, und auf einem Rundkurs oder „Kulturwanderweg“ können sie nacheinander besichtigt werden. An Ort und Stelle werden Vorführungen, Gespräche, Workshops, Musik, Lesungen und natürlich auch die eine oder andere Leckerei geboten. Dass so eine Veranstaltung funktioniert, beweist zum Beispiel der Harburger Kulturtag seit mehr als zehn Jahren. Und seit 25 Jahren gibt es die Kulturelle Landpartie im Wendland, bei der sich die Künstler-Entdeckerroute durch die ganze Region zieht.

So eine „Kultour“ auch in der Heideregion zu etablieren, ist die Vision, die die Todtshorner Grafikdesignerin und Künstlerin Gabi Eiberg hat. Das Planungsteam, bestehend aus Annette Bindemann, Hartmut Fach, Wolfgang Schubert vom Kulturverein Schneverdingen sowie Gudrun Hofmann und Ingrid Schwoy und Gabi Eiberg vom Tostedter Künstlerkreis Werkstolz ruft die Kulturschaffenden der Heide in den Landkreisen Harburg und Heidekreis dazu auf, an drei Wochenenden im kommenden Sommer ihre Werke präsentieren.

Die Erfolge der Kulturellen Landpartie sind für Gabi Eiberg das schlagkräftigste Argument für eine ähnliche Veranstaltungsreihe in der Heide: „Während dieser Zeit ist das Wendland ausgebucht. Weil der Termin seit vielen Jahren feststeht, ist auch kaum noch Werbung nötig“, erläutert sie in ihrer Konzeption. Ihr Ziel: Auch die Heide soll mit so einem Projekt zum Besuchermagnet werden.

Den ersten Schritt hat der Kulturverein Schneverdingen in diesem Jahr vollzogen: Eine Broschüre listet Künstler der Region auf und gibt an, zu welchen Terminen gemeinsame Aktionen stattfinden, dazu gibt’s eine Übersichtskarte. Diese Broschüre soll es auch im kommenden Jahr geben mit dem Ziel, möglichst viele Künstler, Gartenbesitzer und Initiativen zum Mitmachen zu bewegen. Auch die Gastronomiebetriebe und Bauernhöfe, die Hofcafés betreiben, sind eingeladen mitzumachen – mit Krimi-Dinner, Lesung im Kaminzimmer oder Musik im Bauerngarten. Der Besuch mehrerer Ausstellungsorte ließe sich durch Fahrradtouren oder -rallyes, Kutschentouren oder auch den Heideshuttle verbinden.

„Wir rufen nun die Künstler der Region auf, sich zu beteiligen. Uns fehlen zum Beispiel noch Musikdarbietungen“, sagt Gabi Eiberg. Die Produktion der Broschüre für 2015 geht in die „heiße Phase“, sie soll bei der „Grünen Woche“ in Berlin präsentiert werden. Die Aktionswochenenden sind angesetzt für Freitag, 1., bis Sonntag, 3. Mai, Sonnabend/Sonntag, 13./14. Juni, und Sonnabend/Sonntag, 3./4. Oktober. Beim Juni-Termin soll die „Heidekultour“ mit dem „Tag der offenen Gartenpforte“ kombiniert werden.

Mit der Initiative „Heidekultour“ soll es gelingen, nicht nur die Grenzen zwischen den Landkreisen aufzuheben – von Tostedt nach Schneverdingen ist es ebenso wie von Egestorf nach Bispingen nur einen Katzensprung weit –, sondern auch lokale Aktionswochenenden regionenweit zu bündeln. Dann, so die Überlegung der Initiatoren, lohnt sich auch ein mehrtägiger Aufenthalt in der Heide, was der heimischen Wirtschaft nützt.

Interessierte Künstler, Initiativen und Betriebe aus dem Landkreis Harburg – von Salzhausen über Hanstedt, Jesteburg und Buchholz und Tostedt – sollten sich bis Mitte Oktober melden unter gabi.eiberg@typisch4.de.

Weitere Infos unter www.werkstolz.de, www.kulturverein-schneverdingen.de und www.kulturelle-landpartie.de. Die Internetseite www.heidekultour.de ist in Vorbereitung