Initiative Lobby pro Tier freut sich. Seit fünf Jahren kämpft sie gegen Tierversuche

Neugraben/Neu Wulmstorf. Die Bundestagsfraktion der Grünen hinterfragt Botox-Tierversuche. In einer kleinen Anfrage fragen die Grünen nach Alternativmethoden und wie tierversuchsfreie Verfahren gefördert werden können. Das freut vor allem die Initiative Lobby pro Tier in Neu Wulmstorf. Sie kämpft seit fünf Jahren gegen Tierversuche im Laboratorium für Pharmakologie und Toxikologie (LPT) in Neugraben.

Das LPT testet Botulinumtoxin-Produkte wie etwa Xeomin und Bocouture für die Frankfurter Firma Merz an Mäusen. „Dabei sterben Tausende Mäuse einen grausamen Erstickungstod“, sagt Sabine Brauer von Lobby pro Tier. Nach Informationen der Initiative sind allein im Jahr 2008 34.000 Mäuse für die Botulinum-Produkte der Firma Merz im LPT getötet worden. Botulinumtoxin, das gegen Nervenstörungen wie etwa Lidzuckungen, vor allem aber als Faltenglätter eingesetzt wird, ist extrem giftig.

Daher schreibt die EU vor, dass das Gift nicht einmalig, sondern jede einzelne neue Produktionseinheit getestet werden muss. Deshalb und weil der „Botox-Konsum“ in den vergangenen Jahren extrem gestiegen sei, geht Lobby pro Tier davon aus, dass inzwischen weitaus mehr Mäuse jährlich dem Faltenkiller zum Opfer fallen. Bocouture der Firma Merz sei für kosmetische Zwecke zugelassen und Xeoman, zugelassen zur medizinischen Anwendung, werde auch für kosmetische Zwecke zur Faltenglättung eingesetzt, so Brauer.

In der Gemeinde erhält die Initiative bereits Unterstützung von den Grünen und der SPD. „Dass nun auch die Bundestagsfraktion der Grünen unser Anliegen aktiv untersützt, freut uns um so mehr“, sagt Sabine Brauer.