Großkontrolle der Polizei im Landkreis Harburg: 422 Fahrzeuge an drei Hauptstraßen überprüft

Buchholz. Im Schutz der früh einsetzenden Dunkelheit in dieser Jahreszeit haben Einbrecher oft ein leichtes Spiel. Mit bereits rund 700 Taten in diesem Jahr befindet die Zahl der Delikte im Landkreis Harburg auf hohem Niveau. Die Polizei hat daher am Dienstagnachmittag an drei Haupteinfall-straßen in den Landkreis groß angelegte Fahrzeugkontrollen durchgeführt, in der Hoffnung, Einbrecher samt Beute aufgreifen zu können.

An der Bundesstraße 3 zwischen Rade und Trelde, auf der Hittfelder Landstraße bei Emmelndorf und an der Elbbrücke im Zuge der Bundesstraße 404, jeweils in beiden Fahrtrichtungen, wurden in der Zeit von 12 bis 18 Uhr mithilfe einer Hundertschaft der Bereitschaftspolizei insgesamt 422 Fahrzeuge kontrolliert, teilten die Beamten mit. Die berühmten „dicken Fische“ waren allerdings nicht darunter, wie Einsatzleiter Wilfried Reinke mitteilt. „Wir sind auch nicht davon ausgegangen, einen Einbrecher noch mit dem Tafelsilber auf der Rückbank zu erwischen. Bei diesen Kontrollen konnten wir aber wertvolle Ansätze für unsere Ermittler erlangen. Dabei ist für uns zum Beispiel von Interesse, mit welchen Fahrzeugen bestimmte Personen unterwegs sind, oder welche Personen wir in bestimmten Fahrzeugen antreffen“, erklärt der Polizeirat.

Dafür wurde eine andere Straftat aufgedeckt: Die Kontrollposten an der B3 nahmen einen 45-Jährigen fest, weil seine Personalien im Polizeirechner auf der Fahndungsliste standen. Wie sich bei der Vernehmung in der Dienststelle herausstellte, war der Mann jedoch Opfer eines Datendiebstahls geworden: Eine mit Haftbefehl gesuchte Person habe sich die Identität des Mannes angeeignet. Der 45-Jährige durfte augenblicklich die Dienststelle verlassen.

Darüber hinaus hat die Polizei zahlreiche Ordnungswidrigkeiten festgestellt, sei es, dass Mängel am Fahrzeug festgestellt wurden, oder die Fahrer keine Papiere dabei hatten. Derartige Großkontrollen zur Eindämmung der Einbruchskriminalität soll es auch weiterhin geben. „Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Das dennoch hohe Niveau willen wir aber mit allen Mitteln senken“, sagt Reinke. Im Jahr 2012 hatte es 857 Wohnungseinbrüche im Landkreis Harburg gegeben – ein Zuwachs gegenüber 2011 um 35 Prozent. Die gute Verkehrsanbindung macht es den Verbrechern vielerorts leicht.

Zu den Maßnahmen der Polizei gehört außer den Kontrollen auch Präventionsarbeit und die Sensibilisierung der Bürger. Umfangreiche Tipps, wie man sein Heim vor Einbrechern durch Sicherheitsmaßnahmen schützen kann und wie man sich selbst verhalten sollte, um den Tätern kein leichtes Spiel zu verschaffen, erläutert die Polizei in der Info-Broschüre „Ungebetene Gäste“. Sie ist in den Polizeidienststellen erhältlich.