Herbergsverein, Johannesgemeinde und Vorwerk-Stiftung weihen Unterstand in Bremer Straße 37 ein

Tostedt. Auch in Tostedt gibt es Menschen, die hungern. Sie können sich von dem wenigen Geld, das ihnen im Monat zur Verfügung steht, keinen Einkauf im Supermarkt leisten. Deshalb besuchen viele von ihnen zweimal pro Woche die „Töster Tafel“. Und ab sofort müssen sie nicht mehr unter freiem Himmel auf die Essensausgabe warten. Ein neuer Unterstand bietet den Bedürftigen ausreichend Schutz vor Wind und Regen.

Seit acht Jahren kümmert sich das Team der „Töster Tafel“ um die Verpflegung der Tostedter Bürger, die durch ein persönliches Schicksal in Not geraten sind. Wer dienstags ab 15 Uhr und freitags ab 11 Uhr in die Bremer Straße 37 nach Tostedt kommt, erhält Obst, Gemüse und Brot, Tee und andere Getränke - je nach dem, was Supermärkte, Bäckereien und andere Geschäfte zur Verfügung stellen. Jedes Jahr im November bietet die Tafel außerdem Spielzeug an. „Eltern können auswählen und dann genau kalkulieren, ob und für welches Weihnachtsgeschenk im Dezember noch Budget da ist“, sagt Koordinatorin Carola Junge.

Konfession, Weltanschauung und Nationalität spielen bei der Vergabe der Spenden übrigens keine Rolle. „Wir helfen denen, die Hilfe brauchen“, sagt Junge. Unterstützt wird die engagierte Frau von zurzeit 30 ehrenamtlichen Helfern, die überschüssige Lebensmittel mit geringer Haltbarkeitsdauer aus dem Handel abholen und sie dann an die Bedürftigen abgeben.

Mittlerweile nehmen wöchentlich zwischen 50 bis 60 Personen das Angebot der „Töster Tafel“ in Anspruch. „Sie versorgen sich und ihre Familie und damit noch einmal genau so viele Menschen zu Hause“, sagte Reinhard Tolsdorf, Vorsitzender des Herbergsvereins. Er bedankte sich in seiner Ansprache zur Einweihung des Unterstands bei den Sponsoren, die den Bau der Remise ermöglicht haben. Dazu gehören die Samtgemeinde Tostedt, die Vorwerk-Stiftung, das Fundus-Kaufhaus des Deutschen Roten Kreuzes und die Sparkassenstiftung. Auch der Herbergsverein selbst stellte 5000 Euro aus Spendengeldern für das Projekt zur Verfügung. Von dem Geld schafften die Initiatoren außerdem einen weiteren Container an, in dem nicht verderbliche Waren gelagert werden. „Das der Unterstand nun fertig wird, passt gut in die Adventszeit“, sagte Tolsdorf. Gehe es doch darum, Licht in die Dunkelheit zu bringen. „Wir alle sind das Licht und wir verbreiten es mit unserer Arbeit.“