Gerade in Zeiten, in denen sich der Staat immer mehr aus seiner sozialen Verantwortung heraus zieht und viele wichtige Aufgaben Menschen überlässt, die sich ehrenamtlich engagieren, gewinnen Preise, wie der Harburg Teller, der Integrations- und Ehrenamtspreis immer mehr an Bedeutung. Auch wenn die Preisgelder alles andere als üppig sind. Das Fazit des diesjährigen Harburg Empfangs: Es war eine gelungene und würdige Veranstaltung, in deren Mittelpunkt die Menschen standen, die anderen uneigennützig helfen, in vielen Bereichen.

Was aber bei solchen Veranstaltungen nicht vergessen werden darf, und worauf die Landespastorin Annegrethe Stoltenberg zu Recht hingewiesen hat: Das Ehrenamt darf keinesfalls zum festen Ersatz für jene Leistungen degradiert werden, die Stadt und Bezirk dank der Löcher in der Kasse nicht mehr erbringen kann. Damit wird die Gesellschaft weder den Ehrenämtlern noch denen, die diese Hilfe brauchen, gerecht. Und wenn die Kommunen und Städte ihre vornehmsten Aufgaben schon an Mitbürger delegieren, beziehungsweise abgeben müssen, dann sind sie auch in der Verpflichtung, solche Projekte nach bester Kraft zu unterstützen.

Alle Preisträger in diesem Jahr haben die Ehrung für ihr Engagement, für ihre Projekte verdient. Verdient aber haben auch alle diejenigen engagierten Harburger eine Würdigung, die von der Jury in diesem Jahr nicht ausgewählt wurden, weil sie bestimmte Kriterien nicht erfüllen.