Planungsbüro empfiehlt unter anderem, den Teich an der Empore zu beseitigen, um mehr Platz für Gastronomie zu schaffen

Buchholz. Seit die Buchholz-Galerie im vergangenen Jahr eröffnet hat, präsentiert sich die Buchholzer Innenstadt zweigeteilt. Auf der einen Seite der moderne, dominante Neubau, auf der anderen Seite der große, fast 30 Jahre alte Rest der Fußgängerzone mit Natursteinpflaster und eng stehenden Bäumen. Wie kann die Innenstadt besser zusammenwachsen, damit das Herz der Stadt noch kraftvoller schlägt? Dieser Frage geht Peter Köster vom Freiraumplanungsbüro "arbos" aus Hamburg in einem Gesamtkonzept nach, mit dessen Erstellung ihn die Stadt beauftragt hatte. Nicht zuletzt bestünden die Breite Straße und ihre Nebenstraßen vor allem für Ältere oder Menschen mit Behinderung aus zahlreichen Stolperfallen, die es zu beseitigen gelte, hatte die FDP-Fraktion bereits vor einem Jahr in einem Antrag erklärt.

Kösters Vorschläge sehen unter anderem eine Aufwertung der Eingänge zur Stadt aus Richtung Bahnhof vor sowie eine Beseitigung der Natursteinpflasterung und der Sitzmulden an der Breiten Straße. "Sie sollten Ihre städtischen Qualitäten stärken", sagt er und meint damit beispielsweise die Bevorzugung von Fußgängern und Radfahrern. Anstatt der kleinkronigen Bäume sollte Buchholz auf die stadtbildprägenden Eichen setzen. Sie könnten an mehreren Stellen in die Breite Straße gepflanzt werden, zumal die Wurzeln der jetzigen Bäume an vielen Stellen die Pflasterung gesprengt haben und neue Einfassungen sowieso nötig sind.

Weiter empfiehlt er einen neuen Standort für die Sonnenuhr, sie wäre am Standesamt besser aufgehoben. Am Thomasweg sollten ebenfalls die Natursteinpflasterungen beseitigt und durch glatte Klinker ersetzt werden. Die Steine dort sollten aber nicht die gleiche Beschaffenheit haben wie die der Breiten Straße, da sich der Weg so besser abgrenzen könne. Kleinere Spielgeräte könnten hier und an anderen Stellen der Fußgängerzone für eine Auflockerung sorgen. Ein Spiel-Schwerpunkt könnte Caspers Hoff werden.

Für die Poststraße regt der Planer an, sie vom Peets Hoff bis zum Minikreisel vor der Post in die Fußgängerzone zu integrieren. "Wenn man von der Lindenstraße aus in die Stadt kommt, sollte man gleich das Gefühl haben, in der Innenstadt zu sein." An der Bremer Straße sollte ein Fahrradweg entstehen. Den Vorschlag, den Emporeteich zu entfernen, um so der Gastronomie und dem Wochenmarkt mehr Platz zu geben, erwähnt Köster nur unter Vorbehalt. Er wisse, dass der für die Stadt eine besondere Bedeutung habe. Trotzdem behindere er seiner Meinung nach die Entwicklung des Innenstadt-Zentrums.

Insgesamt würden die von Köster erbrachten Vorschläge rund 1,5 Millionen Euro kosten. Um Missverständnissen angesichts dieser enormen Summe vorzubeugen, betont Bürgermeister Wilfried Geiger, dass es vor allem um die Perspektive gehe und nicht um die konkrete Umsetzung. "Wir wollten das Ganze einmal ganzheitlich darstellen." Wenn man einzelne Vorhaben tatsächlich umsetzen wolle, sei es wichtig, dass man nicht nur Stückwerk habe.