Das Rialto-Kino startet im Eröffnungsmonat Mai mit japanischer Anime, Bernd Begemann und Poetry-Slam. 27 Jahre nach ihrer Schließung eröffnen die Rialto Lichtspiele wieder - einen Sommer lang ab dem 3. Mai.

Hamburg. Mit drei Previews besucht das Japan-Filmfest Hamburg die Elbinsel Wilhelmsburg - und zeigt vom 13. bis 15. Mai exklusiv neue Filme aus Nippon vor dem eigentlichen Festival-Start am 22. Mai in den Hamburger Partnerkinos Metropolis, 3001 und Projektor. Für diesen kulturellen Quantensprung im Hamburger Süden sorgt ein neues, ambitioniertes Programmkino: 27 Jahre nach ihrer Schließung eröffnen die Rialto Lichtspiele im Wilhelmsburger Reiherstiegviertel wieder - einen Sommer lang ab dem 3. Mai. Programmchefin Eva Steindorf und die ehrenamtlichen Kuratoren Holger Kraus, Susanne Reifenrath, Anika Stracke, Arne Theophil und Franziska Wellner haben jetzt das Mai-Programm mit Kino, Konzerten, Lesungen und Kleinkunst veröffentlicht. Das Abendblatt nennt die Höhepunkte.

Im Jahr 1913 wurde das Gebäude der Rialto Lichtspiele als Theater eröffnet. Hundert Jahre später zeigen die Rialto Lichtspiele zur Spielzeiteröffnung am Freitag, 3. Mai, 19.30 Uhr, den Stummfilm-Klassiker "Das Cabinet des Dr. Caligari" (1920). Wie damals üblich begleitet ein Musiker live die Bildgewalt auf der Leinwand: Der Hamburger Violinist Christoph Drave sorgt für den Sound zum Stummfilm. Eintritt: 10 Euro, ermäßigter Eintritt für Elbinselbewohner: 6 Euro.

Das Fantasy-Abenteuer "The Mystical Laws" (2012) hat in den Rialto Lichtspielen seine Europa-Premiere. Die Vereinten Nationen haben ihre Macht verloren. Wirtschaft und Militär werden von dem mysteriösen "Godom-Empire" kontrolliert. Der Widerstandskämpfer Sho Shishimaru rückt den geheimnisvollen Mächtigen auf die Pelle (Montag, 13. - Mittwoch, 15. Mai, jeweils 17 Uhr). Weitere Previews des Japan-Filmfestes: "The Final Judgement" (2012) und "GYO - der Tod aus dem Meer" (2012). Diese Sci-Fi-Öko-Anime erinnert an Frank Schätzings "Der Schwarm" - aber mit viel mehr blutrünstigen Fischmutanten.

In "Heimspielen" widmen sich die Rialto Lichtspiele immer einen ganzen Sonntag lang einem bestimmten Land. Der 5. Mai steht im Zeichen der Türkei. Der Kino-Tag startet mit Anna Hepps "Rotkohl und Blaukraut", eine Dokumentation über die Integration in zwei deutsch-türkischen Familien (17.30 Uhr). Um 20 Uhr läuft noch Yasemin Samderelis tragische Komödie "Almanya - Willkommen in Deutschland".

Hamburgs Local Hero Bernd Begemann dürfte man wohl in jedem Musikclub der Stadt kennen. Auch deshalb gibt der "Lieblingsbarde der deutschen Pop-Intelligenz" (Spiegel-Online) in Hamburgs kaputtestem und charmantestem Kino ein Konzert. Am Sonnabend, 11. Mai, 20 Uhr, spielt er Songs zwischen Hamburger Schule und Schlager. Support: The Wortmann Brothers.

Poetry-Slams haben in Hamburg seit Jahren Konjunktur. Die Rialto Lichtspiele bringen die junge Literaturform endlich auch auf die Elbinsel und haben dazu Hamburgs größten Slam-Veranstalter "Kampf der Künste" gewonnen. Rasmus Blohm moderiert am Sonnabend, 18. Mai, 20 Uhr, Hamburgs neuen Dichterwettstreit, den Rialto Slam.

"Titanic"-Stammzeichner Zwarwald und andere bissige Comic-Stripper zeigen bei der Comic-Lesung am Sonntag, 26. Mai, 18.30 Uhr, was mit Wort und Bild alles möglich ist.

Für seine exzessiven Soloauftritte ist Harry Rowohlt bekannt. Der Autor, Kolumnist und "Lindenstraße"-Obdachlose liest, kommentiert und schwadroniert am Donnerstag, 30. Mai, um 20 Uhr in den Rialto Lichtspielen. Wenn er Themen der Zeit durch sein eigenes Subuniversum schleust, kommen sie meist schräger und wichtiger wieder heraus.

Der Kartenvorverkauf hat online begonnen: www.rialto-lichtspiele.de/kalender