Autobahn kann nur weitergebaut werden, wenn Buxtehude seinen Einspruch zurücknimmt. Es geht um die Frage, ob die Este mit einer Brücke überquert oder mit einem Trog unterquert werden soll.

Buxtehude. An diesem Montag, 11. März, entscheidet der Buxtehuder Rat, ob die Stadt ihre seit 2004 laufende Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Celle gegen die Autobahn A 26 aufrecht erhalten wird. Bislang steht die Klage einem Weiterbau der von vielen gewünschten Autobahn im Weg. Entsprechend massiv plädierten vor allem Wirtschaftsvertreter im Vorwege der Ratssitzung für eine Rücknahme der Klage. Hält Buxtehude die Klage aufrecht, kann das zum Scheitern der gesamten A 26 führen.

Seit Jahren läuft die Trennlinie zwischen Autobahngegnern und Befürwortern quer durch die Stadt. Hintergrund der Klage ist vor allem die Querung der Este. Es geht um die Frage, ob der Fluss von der Autobahn mit einer Brücke überquert oder mit einem so genannten Trog unterquert werden soll. Die "Trogianer" befürchten im Fall einer Brückenquerung eine Beeinträchtigung des Buxtehuder Ortsbilds und dass die Este nicht mehr bis Buxtehude schiffbar ist. Die Befürworter der Brückenlösung weisen auf die enormen Kosten hin, die eine Troglösung nach sich ziehen würde und wissen vor allem die verkehrs- und lärmgeplagten Anwohner der Bundesstraße 73 hinter sich, die für zügigen Weiterbau sind.

Unterstützung erhalten die Klagegegner von Bürgermeister Jürgen Badur und Stadtbaurat Michael Nyveld. Beide sehen die Chancen, eine Troglösung auf dem Gerichtsweg durchzusetzen, als sehr gering an. Auch die CDU-Fraktionschefin Arnhild Biesenbach spricht von der Aussichtslosigkeit des Unterfangens und ist für eine Rücknahme der Klage vor dem Oberverwaltungsgericht.

FDP-Chef Rudolf Fischer macht dagegen deutlich, dass die Klage weitergeführt werden soll. Unterstützt wird er von den Fraktionen der Grünen, der SPD, der Buxtehuder Bürgergemeinschaft und Freien Wählergemeinschaft (BBG/FWG). Die Grünen wollen ohnehin ein Verkehrskonzept, das ohne die Autobahn auskommt.

"Die gesamte Wirtschaft im Elbe-Weser-Raum ist in großer Sorge um die künftige Erreichbarkeit der Region sowohl für die Wirtschafts- als auch Personenverkehre", sagte IHK-Präsident Lothar Geißler. Bei ihrer Vollversammlung in Buxtehude bezeichneten es die Vertreter der 47.000 IHK-Mitgliedsunternehmen aus der Region als fatales Signal, sollte der Buxtehuder Rat tatsächlich seine Klage aufrechterhalten. Ähnlich argumentiert Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch, der an der Hochschule 21 in Aussicht stellte, dass bei einem Klageverzicht die A 26 bis 2019 bis Hamburg fertiggestellt werden könnte.

Die Mitglieder des Vereins CFK-Valley Stade, ein europaweites Kompetenznetzwerk für carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK), in dem rund 100 Unternehmen organisiert sind, appellierte an den Buxtehuder Rat, die Klage zurückzuziehen. Und auch der Arbeitgeberverband im Elbe-Weser-Dreieck schloss sich dem Appell an.

Die Sitzung des Stadtrats beginnt um 19Uhr in der Pausenhalle im Schulzentrum Nord, Hansestraße 15. Um 18 Uhr treffen sich die Gegner der Autobahn zu einer Demonstration, um ihren Argumenten Nachdruck zu verleihen.