Das Phoenix-Center soll ausgebaut werden. Harburgs Politik hatte mehrheitlich grünes Licht dafür gegeben, die Planungen für die Erweiterung anzugehen. Jetzt grätschen die Hamburger Fachbehörden dazwischen. In der Tat mutet es doch überraschend an, wenn als eine Begründung dafür der desolate Zustand der Lüneburger Straße angegeben wird. Bislang jedenfalls war die Lüneburger Straße oder die gesamte Harburger Innenstadt nicht gerade im Fokus des Hamburger Senats. Vielmehr hat sich bisher der Senat in keiner Weise um die Gestaltung oder die eklatanten Leerstände in Harburgs City gekümmert. Dass die Hansestadt Hamburg und die Handelskammer sich plötzlich um ein Gesamtkonzept für Harburg bemühen, überrascht doch sehr.

Da scheint es wirklich nahezuliegen, dass der eigentliche Grund für das Hamburger Veto gegen eine Center-Erweiterung in Harburg in der Hamburger City beziehungsweise in der Hamburger Kaufmannschaft liegt. Sicher, seit es das Phoenix-Center in Harburg gibt, dürften weitaus weniger Harburger noch den Sprung über die Elbe in den Norden unternehmen, um dort einzukaufen - warum auch? Warum sollte das Phoenix-Center nur im südlichen Umland, also im Landkreis Harburg, die Kaufkraft abschöpfen?

Allerdings könnte dieses Signal aus dem Senat nicht nur Harburg gelten. Künftig müssen wohl auch die anderen Bezirke damit rechnen, dass der Senat solchen Erweiterungen von Einkaufszentren nicht zustimmen wird, um die Hamburger Innenstadt zu stärken.