Im dritten Anlauf setzt Andrea Schröder-Ehlers (SPD) einen roten Punkt in die schwarze Region

Lüneburg . Als einzige Sozialdemokratin in der Region südlich von Hamburg hat Andrea Schröder-Ehlers bei der Landtagswahl am Sonntag ein Direktmandat geholt. Es war ihr dritter Anlauf, in den beiden Landtagswahlen zuvor hatte in Lüneburg stets Bernd Althusmann (CDU) die Nase vorn, der als Kultusminister erstmals seinen Heimatwahlkreis verlor.

Hamburger Abendblatt:

Frau Schröder-Ehlers, wie ging es Ihnen am Sonntagabend zwischen 18 und 19.30 Uhr?

Andrea Schröder-Ehlers:

Ich war zu Hause mit meinem Mann und meiner Tochter, immer wieder haben wir die Ergebnisse der Wahllokale am Computer aufgerufen. Zunächst habe ich mich über meinen Vorsprung gefreut, aber noch abgewartet, wie die Wähler zum Beispiel in Bardowick und Amelinghausen abgestimmt haben. Erst als etwa zwei Drittel ausgezählt waren, habe ich mich auf den Weg zu den Wahlpartys in der Ritterakademie und im Capitol in Lüneburg gemacht. Das war schon eine große Spannung, meine Familie hat sehr mitgefiebert.

Wie haben Sie es geschafft, als einzige Sozialdemokratin in der Region ein Direktmandat zu ergattern?

Schröder-Ehlers:

Da müssten Sie eigentlich die Wählerinnen und Wähler fragen. Aber ich bin dreimal angetreten und habe mich sehr bemüht, Themen immer wieder zu platzieren. Ich habe kontinuierlich an den Themen Asse, Gorleben, Krümmel und Fracking gearbeitet und daran, wie die Auswüchse der Agrarpolitik zurückzufahren sind. Da spüre ich großen Rückhalt und großen Veränderungsbedarf in der Bevölkerung. Ich habe bei vielen Hausbesuchen und an Ständen das direkte Gespräch mit den Menschen gesucht. Und ich habe so viel Unterstützung erlebt wie noch nie.

Wie geht es für Sie persönlich weiter?

Schröder-Ehlers:

Welche Aufgaben ich in der zukünftigen Landesregierung übernehmen werde, das werden die nächsten Tage und Wochen zeigen.

Gab es am Sonntag einen glücklicheren Menschen in der Region als Sie?

Schröder-Ehlers:

Bestimmt. Es gibt ja noch viele andere tolle Ereignisse neben der Wahl. Aber ich war und bin sehr glücklich.

Macht es für Sie einen Unterschied, ob Sie als Direktkandidatin oder über die Liste in den Landtag einziehen?

Schröder-Ehlers:

Natürlich, das empfinde ich auf jeden Fall so. Ein Direktmandat zu erhalten, ist eine sehr große Verantwortung.