Die Studierenden sollen die leer werdenden Räume im alten Harburger Gesundheitsamt Am Irrgarten für eine Erweiterung nutzen.

Harburg. Studierende an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) brauchen viel Geduld in der Mensa. Erst wird bei der Essensausgabe angestanden, dann an der Kasse. Wer dann noch einen freien Sitzplatz ergattert, hat Glück, wenn das Essen noch warm ist. Nach Informationen des Abendblatts aber ist jetzt eine Lösung für die viel zu kleine Mensa der TUHH in Sicht, und zwar in direkter Nachbarschaft.

In diesem Monat räumen die Mitarbeiter des Harburger Gesundheitsamtes Am Irrgarten und ziehen in die Wilhelmstraße um. Erste Gespräche zwischen Vertretern der TU und der Hansestadt Hamburg, ihr gehört das Denkmal geschützte Gebäude Am Irrgarten, soll es bereits gegeben haben. Sarah El Jobeili von der Pressestelle der Universität bestätigt gegenüber dem Abendblatt die Umzugspläne mit der viel zu klein gewordene Mensa, die bei ihrem Bau mal für etwa 2000 Studierende geplant und gebaut worden war. "Wir haben inzwischen mehr als 6000 Studierende. Da ist es ganz klar, dass die Mensa vergrößert werden muss", sagt El Jobeili. 1991 wurde die Mensa mit 120 Plätzen eröffnet, sieben Jahre später wurde die Mensa dann um einen Wintergarten auf 420 Plätze erweitert. Inzwischen werden täglich 2200 bis 2400 Essen dort ausgegeben.

In Harburg jedenfalls fallen die Mensa-Pläne auf fruchtbaren Boden. "Da sehe ich in jedem Fall Handlungsbedarf, und wenn das Gebäude Am Irrgarten jetzt frei wird, wäre eine Nutzung durch die TU doch ideal. Wir werden die Sache in jedem Fall auf politischer Ebene unterstützen", sagt Jürgen Heimath, SPD-Fraktionschef in der Bezirksversammlung Harburg. Und auch Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch (SPD) findet die Idee gut, aber nicht nur aus Platzgründen. "Es ist für eine für den Bezirk derart wichtige Institution wie die Technische Universität sich auch städtebaulich im Bezirk besser positioniert. Ein erster großer Schritt war die Einweihung des neuen Eingangsbereichs auf dem Schwarzenberg", sagt Harburgs Bezirksamtsleiter.

Die Anregung, über einen Umzug und damit eine Vergrößerung der Mensa nachzudenken, kam ursprünglich aus der Studentenschaft selbst. Die Harburger CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver hat die Anregung aufgenommen und jetzt eine Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat gestellt. Finanziert werden müssten Umzug und Umbau des alten Gesundheitsamtes von der Wissenschaftsbehörde der Hansestadt. Und das Hamburger Denkmalschutzamt müsste eventuellen Umbauten der alten Gesundheitsamt-Räumen zustimmen.

Unter anderem will Birgit Stöver wissen, ob es seitens des Senats oder zuständigen Wissenschaftsbehörde bereits "Bestrebungen gibt, die Mensa der TUHH auszubauen?". Auch wenn die Mensa-Pläne scheitern sollten, haben die Studenten der TUHH eine alternative Idee in petto. "Die Studierenden könnten sich auch vorstellen, die jetzt frei werdenden Räume im alten Gesundheitsamt als Lernräume zu nutzen. Für dieses Angebot würden sich die Räume auch im jetzigen Zustand eignen", so Stöver In ihrer Kleinen Anfrage bittet die Harburger CDU-Politikerin den Senat um eine generelle Einschätzung der Möglichkeiten, "das demnächst leer stehende Gebäude der TUHH zur Nutzung zu überlassen"

Abgesehen von den Mensa-Plänen ist derzeit eine zweite Planung der TUHH im Gespräch. Sarah El Jobeili von der Pressestelle bestätigt ebenfalls, dass es Pläne gebe, "aus Mitteln der Studiengebühren auf dem Harburger Campus einen Kindergarten einzurichten. Ein möglicher Standort wäre die alte Baracke neben dem Hauptgebäude, die dann abgerissen werden müsste", sagt El Jobeili.

Auch bei diesen Plänen dürfte die TUHH bei Harburgs Politik auf Gegenliebe stoßen. Jürgen Heimath jedenfalls ist der Ansicht, dass ein Kindergarten beziehungsweise eine Kindertagesstätte auf dem Campus die Attraktivität der TUHH steigern würde.