Der Harburger Weihnachtsmarkt ist zwar klein, aber trotzdem gemütlich. Die Besucher und Marktbeschicker sind zufrieden.

Harburg. Für die Sänger der Harburger Kantorei hat der Glühwein am letzten Sonnabend vor Weihnachten auf dem Weihnachtsmarkt nach dem Singen in der Innenstadt schon Tradition. Nach ihrer Tour durch die Arkaden, durch die Lüneburger Straße und zu Karstadt, wo die stimmgewaltigen Sänger alte Weihnachtslieder anstimmen und ihre Zuhörer zum Mitsingen animieren, trafen sie sich am Stand. "Zum letzten Glühwein", sagt Astrid Schwemin.

Gegenüber legen Heino Winter und seine Mitarbeiter die Würstchen auf den Grill. Seit 1980 bedient er in seinem Imbiss die Weihnachtsmarkt-Besucher mit Gegrilltem, Pommes frites und Schaschlik. "Wir sind auch in diesem Jahr sehr zufrieden mit den Umsätzen. Currywurst und Bratwurst gehören zum Weihnachtsmarkt, genau wie Glühwein. Das Besondere am Harburger Weihnachtsmarkt ist einfach die tolle Atmosphäre. Es ist alles überschaubar, die Leute kennen sich, treffen einander hier, um zu klönen", sagt Winter, der seine Stammgäste auch beim Namen kennt.

"Gebrannte Mandeln und Schoko-Obst gehen immer", sagt Saskia Stey, die jedes Jahr mit ihren beiden Ständen zum Harburger Weihnachtsmarkt kommt. Es sei nur schade, sagt Stey, dass viele Leute offensichtlich nicht gewusst hätten, dass der Harburger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr abends länger geöffnet gewesen sei.

Über maue Geschäfte in den Abendstunden klagt Hans-Peter Wiedemann. Wiedemann verkauft hölzerne Frühstücksbrettchen mit eingebrannten Gravuren. In den Abendstunden, sagt der Rellinger, ein Fachmann in Sachen Brandmalerei, sei nur noch etwas an den Wurst- und Glühweinständen los gewesen.

Der am Sonntag zu Ende gegangene Weihnachtsmarkt 2012 auf dem Harburger Rathausplatz hat dennoch die meisten Erwartungen erfüllt, zumindest aus Sicht der Veranstalter. Anne Rehberg, langjährige Organisatorin des Harburger Weihnachtsmarkts, sagt, dass die Atmosphäre jetzt stimme. Der Markt sei klein, aber fein geworden. Und das Publikum fühle sich wohl, weil der Markt nicht so überlaufen sei wie andernorts. Markthändler hätten auch mal Zeit für ein kurzes Gespräch mit ihren Kunden. Rehberg: "Wir freuen uns, dass zunehmend auch Besucher aus dem Hamburger Umland nach Harburg gekommen sind und außerdem auch viele Firmen aus der Umgebung ihre Weihnachtsfeiern auf unserem Markt veranstaltet haben. Mitarbeiter und ihre Chefs kamen bei Glühwein und Bratwurst allesamt in gute Stimmung. Ich denke, dass unser Konzept der Wohlfühl-Atmosphäre aufgeht. Wir werden in dieser Richtung weitere Verbesserungen vornehmen."

Für 2013 kündigt die Organisatorin zusätzliche Beleuchtung für die Zugänge des Weihnachtsmarkts an. Der Marktplatz soll absichtlich nicht an allen Ecken einen Ein- und Ausgang haben, weil auf die Weise die Besucher besser im Kreis gehen und alle Stände anschauen können. Rehberg: "Dadurch kommen sich die Marktbesucher auch ein wenig näher, was gerade bei einem Weihnachtsmarkt für bessere Stimmung sorgt. Der Weihnachtsmarkt ist schließlich keine Rennstrecke."

Gut bewährt hat sich ihren Angaben nach die Aktionshütte mit wechselndem Kunsthandwerk. Besucher des Weihnachtsmarkts sollten beim Einkauf von Geschenken auf die Angebote zurückgreifen. Kommendes Jahr werden auch wieder die Harburger Märchentanten dabei sein. Positiv sieht sie auch das vom Citymanagement arrangierte Kinderbasteln und die in der Fußgängerzone aufgestellten Märchenfigur-Buden. Sie würden ebenso wie der Weihnachtsmarkt für Wohlfühlatmosphäre sorgen. Kommendes Jahr wird es auch wieder eine Frau Holle geben, die es mit ausgeschüttelten Federbetten aus dem Rathausfenster schneien lässt. Rehberg: "Den Frau-Holle-Termin wollen wir aber wieder davon abhängig machen, ob tatsächlich Schneefall bevorsteht. Dreimal hatten wir schon das richtige Gespür für Schnee."

Weitgehend bewährt haben sich ihren Worten nach die Öffnungszeiten. Kommendes Jahr ist demnach nur eine leichte Korrektur vorgesehen. Montags bis einschließlich donnerstags wird der Markt von 11 bis 21 Uhr geöffnet sein, freitags und sonnabends von 11 bis 22 Uhr und sonntags von 13 bis 21 Uhr. Dieses Jahr war auch donnerstags bis 22 Uhr Marktöffnung. Rehberg: "Die meisten Menschen müssen am Freitag wie auch am Montag zur Arbeit. Da macht es keinen Sinn, den Markt am Donnerstag oder am Sonntag bis 22 Uhr geöffnet zu haben."