Die Lager mit Salz und Sand gefüllt, die Mitarbeiter sind bereit für Einsätze am frühen Morgen. Geräumt wird nach genauen Plänen.

Der Winter kann kommen: Der Bezirk Harburg und die Städte in der Region sind offenbar gut gerüstet. Mit Großstreuern, Treckern, Schaufeln, Tonnen von Feuchtsalz und Salz-Sand-Gemisch sowie reichlich Manneskraft stehen die Winterdienste in den Startlöchern.

Harburg

Die Einsatzzentrale des Winterdienstes der Stadtreinigung Hamburg (SRH) ist noch bis Ende März rund um die Uhr besetzt. Für Harburg starten alle Fahrzeuge vom Betriebsgelände am Neuländer Kamp, wo 380 Tonnen Salz, 40 Tonnen Sand-Salz-Gemisch und 50 Tonnen Kies lagern. "Auf Basis der Wettervorhersagen, der Daten der neun Messstationen und der Wärmekarte der Straßen gibt die SRH mittags eine Rufbereitschaft für die Einsatzkräfte heraus", sagt Sprecher Andree Möller.

Mehr als 1000 Kilometer Fahrbahn gilt es in Harburg verkehrssicher zu machen. Zwanzig Fahrzeuge räumen und streuen erst Hauptverkehrsstraßen und Busstrecken, dann Verbindungsstrecken. Bei Glatteis und überfrorener Nässe wird Feuchtsalz, Salz angefeuchtet mit Lauge oder Sole, gestreut. "Ein Durchgang dauert 3,5 Stunden, abhängig von Witterung und Verkehr, sodass von Einsatzbeginn etwa fünf Stunden vergehen, bis die letzte Fahrbahn des Streuplans gesichert ist", sagt Möller.

Rund 770 Fußgängerüberwege werden von 48 zusätzlichen Einsatzkräften mit zwölf Fahrzeugen und mithilfe eines Sand-Salz-Gemisches vom Eis befreit. Dazu kommen 140 Kilometer Zusatzstrecken: Wege auf Brücken, in Grünanlagen und Gehwegverbindungen zu Haltestellen. 23 Fahrzeuge und 65 Einsatzkräfte stehen dafür bereit. Der Winterdienst auf Geh- und Radwegen erfolgt maschinell, an Bushaltestellen wird mit Eimer, Schaufel und Kies gearbeitet. Nebenstraßen sichert die SRH in der Regel nicht.

Winsen

Rund 14 Mitarbeiter des Bauhofes sind an sieben Tagen von 5 bis 20 Uhr im Einsatz. Bei extremen Witterungslagen können es auch mehr sein, dann streuen und räumen sie ab 3 und bis 22 Uhr. Drei Unimogs, umgerüstet zu Schneepflug und Streuwagen, stehen für die wichtigsten Straßen zur Verfügung. Knapp vier Stunden dauert eine Runde. Mit drei Schmalspurschleppern beseitigen die Mitarbeiter auch auf allen Geh- und Radwegen vor städtischen Liegenschaften Schnee und Glatteis.

Weitere vier Transporter sichern Fußgängerüberwege sowie Bushaltestellen. Dort greifen die Mitarbeiter zu Schneeschieber und Streueimer. Salz setzt der Bauhof nur dort ein, wo es aus Sicherheitsgründen oder für den Verkehrsfluss unbedingt notwendig ist. 450 Tonnen Salz hat der Bauhof auf Lager, weitere 400 Tonnen können aus dem Hamburger Hafen abgerufen werden. Die Feuchtsalzstreutechnik belastet weniger die Umwelt als das Streuen mit Salz-Sand-Gemisch. Hat der Bauhof sein Pflichtprogramm erfüllt, sichert er auch auf Nebenstraßen.

Buxtehude

Drei Großstreuer sind auf den Hauptverkehrsstraßen bei Wintereinbruch unterwegs, dazu kommen sechs Traktoren, die auf kleineren Straßen sowie auf Rad- und Fußwegen eingesetzt werden, für die die Stadt zuständig ist. Bei der Noteinsatzbereitschaft schwärmen etwa 15 Leute zwischen 3 und 7 Uhr aus, um die wichtigsten Straßen und Gehwege von Schnee und Eis zu befreien. "In ganz harten Zeiten sind es um die 50 Mitarbeiter, die zwischen 7 und 9 Uhr alles geräumt haben sollten", sagt Bauhofleiter Torsten Voss. Gestreut wird auf den Hauptstraßen mit Feuchtsalz, in Wohnstraßen mit Sand. Auf Straßen mit Gefälle kommt auch Salz zum Einsatz. Für den ersten Ansturm hat Buxtehude 400 Tonnen Salz und 300 Tonnen Sand-Salz-Gemisch auf Lager. Sobald etwas davon verwendet wird, ordert der Bauhof nach.

Buchholz

Die Touren- und Bereitschaftspläne stehen bereits. 120 Tonnen Sand-Salz-Gemisch und 80 Tonnen Salz lagern in Buchholz. "Wurde ein Wintereinbruch angekündigt, prüft ein Schneescout nachts um 2 Uhr die Straßenverhältnisse, macht Bremsproben", sagt Stadtsprecher Heinrich Helms. Ist der Ernstfall eingetreten, schwärmen 18 Mitarbeiter für etwa vier Stunden aus. Vier Lastwagen stehen bereit, fahren rund 220 Kilometer ab. Drei Traktoren kümmern sich um Fußwege, vier Trupps sind mit Pritschenwagen unterwegs und räumen mit Eimer und Schaufel Treppen, Brücken und Überwege frei. Geräumt wird ständig, je nach Bedarf, zwischen 3 und 20 Uhr. Zwischen 6 und 7 Uhr sollten alle Hauptstraßen sowie Bushaltestellen passierbar sein.

Hansestadt Lüneburg

1500 Tonnen Streusalz und 200 Tonnen Sand hat Lüneburg eingelagert. "Vier Großstreuer hat die Stadt in der Garage stehen sowie 21 Kleinfahrzeuge für Geh- und Radwege, weitere vier Fahrzeuge für Bushaltestellen", sagt Stadtsprecher Daniel Steinmeier. 87 Mitarbeiter sind für den Winterdienst im Schichtdienst eingeplant - der Einsatz richtet sich nach der Intensität des Winters. Ein Einsatzleiter gibt im Ernstfall um 3 Uhr Alarm, um 4 Uhr legen die Mitarbeiter los. Nach drei Stunden Räumen und Streuen sollte der Verkehr wieder freie Fahrt haben.