45 Polizeibeamte konnten an der Kontrollstelle 17 Fahrzeuge gleichzeitig abfertigen. Insgesamt waren 120 Beamte im Einsatz.

Harburg. Mehrere Hundert Autofahrer sind am Donnerstag in Harburg überprüft worden. Die Polizei hatte am Großmoordamm eine Kontrollstelle aufgebaut, auf der bis zu 17 Fahrzeuge gleichzeitig abgefertigt wurden. Der Großeinsatz war länderübergreifend und galt der Bekämpfung von Drogendelikten im Straßenverkehr.

Es dauerte nicht lange, bis die Polizei den ersten Drogensünder am Großmoordamm stellte. Der junge Mann reagierte klassisch. Am Urintest scheiterte er, weil er angeblich keinen einzigen Tropfen heraus bekam. Ein Speicheltest brachte es dann an den Tag: Er hatte offenbar Marihuana oder Haschisch geraucht. Danach ging es mit dem Peterwagen zur Wache. Dort wurde ihm eine Blutprobe entnommen.

Am Großmoordamm kamen auch erstmals zwei neue Vortestgeräte zum Einsatz, die die Drogenkontrollen erleichtern. Zum einen wurde das elektronische Speicheltestgerät der Firma. Dräger, der "Drug Test 5000" benutzt, von dem die Hamburger Polizei zehn Geräte angeschafft hat. Außerdem wurden zwei neue Geräte der Firma. Protzek vom Typ "PIA Pro" getestet. Das Gerät hat den Vorteil, dass mit ihm sowohl Speichel wie auch Urin auf Drogen getestet werden kann. Außerdem wirft es, ähnlich der Alkoholtestgeräte, einen Wert aus. "Die Blutprobe ersetzen die Geräte aber nicht", sagt Einsatzleiter Peter Krellerer.

Bis in die Abendstunden wurden noch weitere Drogensünder erwischt. "Wir sind hier mit 120 Beamten im Einsatz", so Krellerer. "45 sind an der Kontrollstelle eingesetzt." Darunter waren auch mehrere Motorradpolizisten, die sich an der Walter-Dudek-Brücke postiert hatten und gezielt Autofahrer zur Kontrollstelle lotsten. Der Großteil der Beamten war in Streifenwagen unterwegs, um im gesamten Harburger Raum Kontrollen durchzuführen. "Wir suchen dabei ganz gezielt Fahrzeugführer, die für solche Verstöße in Frage kommen", sagt ein Beamter. Das sind zumeist junge Männer. "Das Fahren unter Drogeneinfluss ist eine der Hauptunfallursachen für Verkehrsunfälle, insbesondere bei den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren", sagt Hauptkommissarin Sandra Levgrün. Der Grund ist einfach. Wer sich unter Drogeneinfluss hinter das Lenkrad setzt, ist enthemmter und überschätzt in dem Zustand seine Fähigkeiten.

Bei dem Großeinsatz ging es nicht nur um die Ahndung der Verstöße. Er diente auch der Prävention. "Wir wollen mit dem Schwerpunkteinsatz öffentlich die Unvereinbarkeit von Drogenkonsum mit der Teilnahme am Straßenverkehr in der Öffentlichkeit verdeutlichen", sagt Levgrün.