Bahlsen stärkt Standort in der Heide. Investitionen ins Schneverdinger Bisquiva-Werk

Schneverdingen. Die Botschaft ist deutlich: Bahlsen stärkt seinen Standort in der Heide. Regelmäßige Investitionen haben das Schneverdinger Stammwerk der Bahlsen-Tochter Bisquiva zu einem der modernsten Betriebe der Branche gemacht. Erst seit wenigen Tagen ist eine Verpackungsanlage im Einsatz, die die Beutel mit dem fertigen Gebäck vollautomatisch in Kartons legt und damit den Bruchanteil deutlich verringert. Davor war im vergangenen Jahr bereits eine neue Anlieferungshalle für Schokolade in Betrieb genommen worden, die witterungsbedingte Beeinträchtigungen beim Entladen verhindert.

Als Ergebnis der Investitionen der vergangenen Jahre sei das Schneverdinger Werk heute in seinem Segment eines der modernsten in Europa, sagt Manfred Vondran, der für Produktion und Technik verantwortliche Geschäftsführer. 240 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, sie arbeiten in drei Schichten. Das Werk ist zum großen Teil automatisiert - vom rohen Teig über die großen Öfen bis zum fertigen Gebäck legen die Produkte 350 bis 400 Meter auf dem langen Förderband zurück.

"Bisquiva" steht allerdings selten drauf, wenn Verbraucher die fertigen Produkte kaufen. Abnehmer sind die großen Handelsunternehmen und Discounter, sie vertreiben unter ihren jeweiligen Eigenmarken die Kekse, Waffeln und - im alljährlichen Weihnachtsgeschäft - die Lebkuchen aus Schneverdingen. Das ständige Sortiment umfasst rund 80 Artikel. Dazu zählen Butterkekse, Schokobutterkekse, Softgebäck, Russisch Brot, Waffeln, Blätterteigkekse und Premiumartikel wie "Schweizer Gebäckspezialitäten".

"Das breite Sortiment ist eine unserer Stärken", erklärt Ralf van Deest, der Vorsitzende der Bisquiva-Geschäftsführung. Dabei stehe Qualität im Mittelpunkt: "Wir wollen nicht der billige Jakob sein." Eine eigene Produktentwicklung liefert den Abnehmern immer wieder Ideen für neue Geschmacksrichtungen.

Neben den ständigen Artikeln ist das Saisongeschäft mit Lebkuchenmischungen das zweite Standbein - hier findet Weihnachten schon im Sommer statt. Bereits Ende September/Anfang Oktober muss die Ware in den Regalen der Händler stehen. Die Produktion von Weihnachtsgebäck beginnt bei Bisquiva deshalb schon Ende Mai/Anfang Juni und endet im August.

Kekse werden in Schneverdingen schon seit fast 80 Jahren hergestellt -die Geschichte begann 1933 mit der Gründung der Norddeutschen Nahrungsmittelwerke GmbH, die 1948 in "Gottena" umbenannt wurden - unter dieser Bezeichnung wird zwar auch heute noch produziert, doch überwiegend gelangen die Kekse und Waffeln aus der Heide inzwischen unter anderen Namen zum Endverbraucher. Ein eigenes Lager gibt es in Schneverdingen nicht, mehrmals täglich bringen Lastwagen die fertige Ware zum Bahlsen-Zentrallager nach Langenhagen.

Seit 1995 im Besitz der Bahlsen-Gruppe und seit 2010 unter dem Namen "Bisquiva", ist das Unternehmen heute ein Lieferant "für fast alle der Top-30-Handelsunternehmen in Europa", wie van Deest sagt. Neben dem Schneverdinger Stammsitz gibt es Bisquiva-Werke auch in Barsinghausen, Berlin, Varel und im polnischen Skawina. Der Exportanteil ist hoch, geliefert wird in rund 50 Länder von Finnland bis Griechenland, auch Keks- und Waffelfreunde außerhalb Europas genießen das süße Gebäck aus der Nordheide.

www.bisquiva.com