Das neue Krankenhaus entsteht bis zum Herbst 2015 am Standort des nicht mehr benötigten Schwesternwohnheims an der Stader Straße.

Harburg. Am Standort des Mariahilf-Krankenhauses an der Stader Straße 203 soll bis zum Herbst 2015 ein komplett neues Krankenhaus für gut 42 Millionen Euro Investitionssumme entstehen. Gestern wurden vom Klinikbetreiber Helios die Pläne vorgestellt. Damit kommt Harburgs Krankenhausentwicklung in den kommenden Jahren mächtig in Bewegung. Erst Ende vergangener Woche war - wie berichtet - der Grundstein für einen 50 Millionen Euro teuren Neubau auf dem Gelände der Asklepios-Klinik am Eißendorfer Pferdeweg 52 gelegt worden.

Beim Bezirksamt ist für den Mariahilf-Neubau der Bauantrag bereits gestellt worden. Ende dieses Jahres wird voraussichtlich mit dem Bau angefangen werden können. Mit gut zwei Jahren Bauzeit wird gerechnet. Das neue Krankenhaus soll seinen Standort am Platz des nicht mehr benötigten Schwesternwohnheims nahe der Stader Straße bekommen. Das Schwesternwohnheim muss zunächst abgerissen werden, um Platz zu schaffen. Bis zur Fertigstellung des Neubaus bleibt der bisherige Krankenhausbetrieb - so der ärztliche Direktor Dr. med. Joachim Pelz - uneingeschränkt erhalten und soll bis dahin auch den ständig laufenden Modernisierungen angepasst werden.

Klinikgeschäftsführer Martin Rosebrock und Andreas Reichardt, der am 1. Juli seine Nachfolge antritt, weisen auf eine rasche Aufwärtsentwicklung hin, nachdem der Helios-Konzern vor vier Jahren das Krankenhaus Mariahilf übernommen hatte und alle personellen Vakanzen ausgeglichen hatte. Rosebrock: "Inzwischen zählt das Krankenhaus 25 Prozent mehr Patientenversorgung als noch im Jahr 2008. Deshalb besteht der Bedarf neu zu bauen und alle Abläufe für Patienten wie für unsere Mitarbeiter weiter zu verbessern." Kürzere Wege und kürzere Wartezeiten zählen zu den gesteckten Zielen. Die Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz steuert gut 20 Millionen Euro der Bausumme zu.

Im Krankenhaus Mariahilf waren vergangenes Jahr 13.431 Patienten stationär versorgt worden und etwa 27.000 ambulant. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei etwa 400, davon gut 70 Ärzte und 260 Pflegekräfte. Weitere Steigerungen bei den Versorgungszahlen werden angestrebt. Der Neubau wird zwar mit Kellergeschoss plus vier Stockwerken an die Stader Straße heranrücken - doch Verkehrslärm soll wegen Schallschutzfenstern und einem Belüftungssystem kaum ins Haus gelangen. Zudem sollen die Zimmer mit 199 Patienten-Betten zumeist nach hinten, zur Parkanlage, ausgerichtet sein.

Das Notstromaggregat und die Heizungsanlage des Krankenhauses befinden sich noch im Bereich des Schwesternwohnheims. Schon jetzt, vor dem Abriss des Gebäudes, ist ein neues Notstromaggregat installiert worden. Und auch eine mit Holzpellets befeuerte Heizungsanlage befindet sich in Vorbereitung, um den Krankenhausbetrieb ohne Unterbrechung sicher zu stellen.

Das neue Krankenhaus wird gut 14.600 Quadratmeter Bruttogeschossfläche haben. Untergebracht sein werden die Fachabteilungen für Allgemein- und Viszeralchirurgie (Bauch), Gynäkologie und Geburtshilfe, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie, Unfall- und orthopädische Chirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin sowie weitere Fachabteilungen für Brust, Enddarm und Frühgeborene. Das Helios-Mariahilf zählt zu den akademischen Lehrkrankenhäusern der Universität Hamburg.

Dr. Joachim Pelz, ärztlicher Direktor: "Der Klinikneubau bedeutet für den Süderelberaum nicht nur die Sicherung, sondern auch den Ausbau eines wichtigen Versorgungspunkts. Die Notfallversorgung wird noch großzügiger gestaltet, Geburtsabteilung und Kinderklinik bekommen eine neue Aufmachung."

Nach Fertigstellung des neuen Krankenhauses wird ein Großteil des alten Krankenhauses abgerissen und das Gelände renaturiert. Die alte Meyer'sche Villa wird stehen bleiben und für Konferenzen genutzt werden. Erhalten bleiben soll auch das rot geklinkerte Haus B in das die Verwaltung einziehen soll. Die Krankenhaus-Parkplätze bleiben, wo sie sind.