Unter der Decke des Raumes hängen 15 Gitarren. Drei Teenager üben die ersten Akkorde auf dem Saiteninstrument: Arberi (13), Zahra (14) und Samiera (14) versuchen, ein sauberes e-Moll und ein sauberes D-Dur zu greifen.

Wilhelmsburg. Ist dies hier, mitten im Wilhelmsburger Reiherstiegviertel, eine Gitarrenklasse einer Jugendmusikschule?

Weit gefehlt. Dies ist ein moderner Klassenraum der Gesamtschule Wilhelmsburg an der Rotenhäuser Straße. Hier hat die Klasse 8 e zweimal in der Woche "Profilunterricht" bei Klassenlehrer Peter Voigt. Und das Profil heißt für die 8 e Musik. Insgesamt sechs Stunden haben die Schüler in der Woche seit Beginn der achten Klasse Musikunterricht. Sie lernen Gitarre und Keyboard, und sie singen. Andere Profilklassen haben die Themenschwerpunkte Natur und Forschen, Planung und Produktion und Englisch. Sie alle lernen jetzt in einem schönen, hellen Neubau der Gesamtschule, der am Donnerstagvormittag offiziell eingeweiht wurde. Der Neubau hat Platz für sechs Klassen- und drei Musikräume. Der Bau ist von Januar bis September entstanden, "und ist die Voraussetzung dafür, dass wir ab 2011 Stadtteilschule werden können", sagt Schulleiter Jörg Kallmeyer (54).

Die neue Stadtteilschule werden rund 500 Schüler der Klassen 7 bis 10 besuchen. Die Gesamtschulgebäude am Perlstieg werden Primarschule. Die Baukosten für den Neubau an der Rotenhäuser Straße belaufen sich auf eine Million Euro. Oberschulrätin Dr. Anne Buhr (58) sagte, dass die Gesamtschule "schon lange Stadtteilschule ist, als das Wort noch nicht benutzt wurde. Hier in Wilhelmsburg sind viele Schüler benachteiligt und können nicht so leicht am Leben teilhaben. Aufgabe der Schule ist es, diese Schüler zu integrieren."