Weniger Gehalt als bisher, kein Weihnachts- und Urlaubsgeld, dafür aber Warengutscheine, die man dann auch noch nur beim Arbeitgeber einlösen darf: Was nach einem Entlohnungssystem in Entwicklungsländern klingt, wird vielleicht bei uns in unmittelbarer Nachbarschaft zur bitteren Realität.

Längst überwunden geglaubte Zeiten halten durch die Hintertür im Einzelhandel wieder Einzug: Honorar in Form von Naturalien. Bananen statt Geld, Bonbon- statt Lohntüte. Klar, dass sich die Marktkauf-Angestellten gegen dieses Prinzip wehren. Lohn bedeutet immer auch, dass die Qualität der Arbeit ausreichend gewürdigt wird. Lohn ist Leistungsmotivation. Lohn muss zum Leben reichen. Und wer qualifiziert ist und sich darum bemüht hat, sich konsequent weiterzubilden, darf auch gerne mehr verdienen. Denn Löhne, die sich nur unwesentlich vom Hartz-IV-Niveau unterscheiden: Das geht gar nicht.