Stellt euch vor, vor eurer Haustür soll eine riesige Halle gebaut werden, in die Tag und Nacht Laster fahren. Oder ein Kraftwerk, aus dem viele Abgase entweichen.

Oder eine Schnellstraße, auf der viele Autos fahren. Oder eure Schule oder euer Sportplatz soll geschlossen werden. Immer wieder werden Bürger mit Plänen konfrontiert, die ihre Lebensgrundlagen verschlechtern. Damit wollen sich viele Menschen nicht abfinden und schließen sich zusammen: Sie gründen eine Bürgerinitiative. Bürgerinitiativen versuchen über die Parteigrenzen hinweg, lokale Interessen geltend zu machen. Sie wollen die geplanten Projekte stoppen oder wenigstens verträglicher gestalten. Deswegen sammelt eine Bürgerinitiative Unterschriften gegen das Projekt und organisiert Demonstrationen. Die Bürgerinitiative versucht Politiker, Bürgermeister, Ministerpräsidenten, Zeitungen und Rundfunksender von ihren Ideen und Argumenten zu überzeugen. Als erste deutsche Bürgerinitiative nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten 500 Menschen zum Schutz der Wälder 1947 die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Ab den 1970er-Jahren setzten sich Bürgerinitiativen vor allem für bessere Umweltbedingungen ein.