“Das Ehrenamt hält einen fit, auch wenn man schon lange nicht mehr im Beruf steht“, sagte Manfred von Soosten (70) gestern bei einer Feierstunde im Hamburger Rathaus. Er ist der älteste von drei Harburgern, die gestern geehrt wurden.

Hamburg. Peter-Jürgen Maack (64) und Klaus Peter Konoppa (62) waren die anderen. Insgesamt haben 25 Männer und Frauen, die sich seit 25 Jahren und länger ehrenamtlich engagieren, von Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust (CDU) die "Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes" verliehen bekommen. Der Politiker gratulierte den Preisträgern und betonte in seiner Festrede: "Hamburg hat eine lange Tradition, was soziales Engagement angeht. Wir sind zum Beispiel die Hauptstadt der Stiftungen."

Freiwillige Feuerwehr, Sportverein, Stiftung, Schöffengericht: Die Liste der ehrenamtlichen Tätigkeitsfelder war an diesem Vormittag im Hamburger Rathaus vielfältig.

Peter-Jürgen Maack ist seit 1975 Mitglied der Harburger Schützengilde von 1528 e. V., war dort lange Zeit im Vorstand und hat durch zahlreiche Aktionen das Ansehen der Schützengilde und des Schützenwesens gestärkt.

"Ich habe vor etwa zehn Jahren das Sponsoring eingeführt, das gab es bisher in diesem Sport noch nicht", erinnert sich Maack. Das habe die Kassen des Vereins wieder gefüllt. Über die Ehrung durch die Stadt Hamburg freue er sich sehr.

Klaus Peter Konoppa kümmert sich unter anderem seit mehr als 25 Jahren um geistig behinderte Kinder, war von 1992 bis 1998 der erste Vorsitzender des Schulvereins der Schule Nymphenweg, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, organisiert Spendensammlungen. "Insgesamt haben wir etwa 200 000 Euro gesammelt", sagt Klaus Peter Konoppa stolz. Nach der Geburt seiner Tochter hatte alles angefangen. "Sie ist behindert zur Welt gekommen, und ich habe mir gedacht: wenn du dich nicht um die Belange geistig behinderter Kinder kümmerst, macht es keiner." Insgesamt bekleidet Klaus Peter Konoppa bis heute fünf Ehrenämter. Manfred von Soosten war zwölf Jahre lang ehrenamtlicher Fußballtrainer, 21 Jahre Vorsitzender des FSV-Harburg und organisiert seit 25 Jahren Turniere zu Gunsten behinderter Kinder, die "Willi-Uder-Gedächtnis-Turniere". "In dieser Zeit haben wir mehr als 110 000 Euro zusammenbekommen", sagte er stolz. "Unser Ziel ist es, die 200 000 Euro Marke zu knacken." Die Ehrung der Stadt Hamburg verstehe er als schöne Bestätigung seiner ehrenamtlichen Arbeit. Sein Engagement aufgeben? Nein, das wolle er auf keinen Fall! "Aber ohne meine Frau Frauke wäre das alles nicht möglich gewesen", räumte er ein. "Sie hat mir immer den Rücken gestärkt." Und das will sie auch weiterhin tun. Manfred von Soosten: "Ich werde nächsten Monat 71, aber ich bin noch lange nicht müde."