Wesel. Der Planungsausschuss der Samtgemeinde Hanstedt lehnt die Erweiterung der Biogasanlage von Landwirt Christian Cordes in Wesel ab. Grund: Der Bedarf für Warmwasser aus Cordes' "Heizwerk" sei nicht gegeben. Wie berichtet, wollte der Weseler seine Biogasanlage um eine Heizung erweitern, um an Privathaushalte in der Samtgemeinde Hanstedt Heißwasser zu liefern. Das Brauchwasser für die Haushalte sollte, so der Plan, durch die Heizung der Anlage erwärmt und in die Häuser geleitet werden. Derzeit bleibt ein Großteil der Wärme, die in der Weseler Biogasanlage produziert wird, ungenutzt.

Für die Erweiterung der Anlage hätte eine 5,9 Hektar große Fläche im Flächennutzungsplan umgewidmet werden müssen. Cordes stellte den Antrag an die Samtgemeinde, doch der Widerstand gegen die Anlagenerweiterung im eigenen Dorf war zu groß. Samtgemeindebürgermeister Volker Hintz (parteilos) sagte in der Sitzung des Planungsausschusses in der Weseler Heidehalle: "Wir konnten die über 130 Einwendungen, die gegen die Erweiterung im Hanstedter Rathaus eingereicht wurden, nicht einfach vom Tisch wischen. Auch wenn ich persönlich es für jammerschade halte, dass so viel kostbare Wärme einfach in der Luft landet und nicht genutzt wird, hat Herr Cordes jetzt noch einmal die Zeit, Aufklärungsarbeit zu leisten."

Hintz stellte in Aussicht, dass eine Änderung des Flächennutzungsplanes auch außerhalb der üblichen Frist möglich sei. Üblicherweise ordnen die Samtgemeinden ihre Flächennutzungspläne alle zehn Jahre neu.