Jahrzehntelang drehte sich bei uns alles um die Kinder. Wohnung und Auto mussten groß genug sein. Schulen und Spielplätze in der Nähe. Essen kaufte ich in Jugendherbergsmengen. Damit die Kleinen überhaupt aßen, gab es ständig Nudeln mit Tomatensoße, Frikadellen oder Würstchen. Kartoffeln nahmen sie nur in Form von Pommes frites zu sich. Im Urlaub fuhren wir an die See. Bei Sonne, Strand und Wasser ließen sie sich ertragen.

Die Wochenendbeschäftigung wechselte zwischen Schwimmbad und Tierpark, Mannschaftstransporten und stundenlangem Zuschauen bei Turnieren. Heute müssen wir nicht mehr mitgehen. Dennoch wird erwartet, dass wir abends zu Hause sind, und auch Verköstigung wird verlangt.

Aber das ist bald vorbei. Dann können wir endlich wieder das kochen, was uns schmeckt. Schon jetzt sehen wir im Kino die Filme, die uns gefallen. Und verreisen dorthin, wohin wir wollen. Wir machen Städtetouren, ohne dass gemeckert wird, weil alles so langweilig ist. Selbst die Telefon- und Wasserrechnungen werden sich irgendwann auf einem normalen Niveau einpendeln. Die Kleinen werden groß, bald verdienen sie ihr eigenes Geld. Ein Glück.