"Was, wenn es eng wird?", fragt der Stader Künstler Thomas Werner und wandelt den Marschtorzwinger in Buxtehude zum Erfahrungsraum. Früher allerdings, da ging es im Zwinger nicht so beschaulich kulturell und museal zu: Menschen wurden an diesem Ort an Ketten gelegt und hinter dicken Mauern verwahrt. Das Gefängnis als herausfordernder Ort und als ästhetische Inspirationsquelle: Für seine Ausstellung recherchierte Werner zum Thema Ausgeschlossensein und Eingeschlossensein und nahm mit der unweit von Buxtehude gelegenen JVA Hanhöfersand Kontakt auf. Schließlich übertrug der Bildhauer mit Hammer, Meißel und schwerer Maschine seine Gefühle in den Stein und spielte mit den Themen "in der Enge sein" und "wieder beweglich werden" über Formen und Strukturen des Steins: mal rau und ungeschliffen, dann glatt und spiegelnd, dann wieder mit harten Kanten und Bruchstellen. Entstanden sind persönliche "Meilensteine": inhaltlich ausdrucksstark und haptisch zu berühren. Ohne Vorwissen sprechen die Formen zum Betrachter und werden im besten Fall unter den Berührungen des Besuchers lebendig sprechend. Vernissage im Marschtorzwinger am 12. November um 19 Uhr, Ausstellung bis 13. Dezember. Marschtorzwinger, Liebfrauenkirchhof 3, Buxtehude.