Hittfeld. Der Bund hält an seinen Plänen, die beiden Raststätten Seevetal und Hasselhöhe an der Autobahn 7 für insgesamt 160 neue Lkw-Stellplätze zu erweitern, fest. Wie berichtet, hatten die Verwaltungsmitarbeiter im Hittfelder Rathaus nur durch Zufall davon erfahren, dass der Bund die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Verden damit beauftragt hatte, ein Konzept für die Erweiterung der Rastplätze zu erarbeiten.

Seevetals Bürgermeister Günter Schwarz (SPD) hatte sofort nach Bekanntwerden der Planungen Protestschreiben nach Hannover und Berlin geschickt. Zum einen ärgerte er sich über die "Art und Weise, wie hier miteinander umgegangen wird. Es ist ein Unding, dass eine Gemeinde lediglich durch Zufall von Plänen erfährt, die erhebliche Einschnitte in ihr Gemeindegebiet zur Folge haben". Zudem sei die Gemeinde vor den Toren Hamburgs schon durch ihre vorhandene Infrastruktur sehr belastet, so der Bürgermeister in seinem Schreiben. Der Bund will zudem die Raststätte Stillhorn an der A 1 auf Seevetaler Gebiet verschieben

Jetzt hat Schwarz Antwort aus Berlin und Hannover. Und beide Schreiben machen wenig Hoffnung darauf, dass der Bund die Einwände der Gemeinde gelten lassen könnte und seine Erweiterungspläne aufgibt. "Unbefriedigend" nennt Günter Schwarz die Reaktion aus der Bundeshauptstadt. Schwarz: "Es wird nicht auf die von uns geschilderte Problematik eingegangen. Das lässt darauf schließen, wie konkret die Planungen für Hasselhöhe und Seevetal schon sind, und wie sehr der Standort im Fokus der Verantwortlichen liegt."

Auch wenn Schwarz und der Gemeinderat unisono angekündigt haben, sich gegen das Vorhaben wehren zu wollen, "wir stehen hier in der Pflicht, uns für das Wohl unserer Bürger einzusetzen", sitzt der Bund am längeren Hebel. Kann er seine Pläne mit übergeordnete Interessen begründen, zum Beispiel dass die Hinterlandverkehre des Hafens entzerrt werden sollen, kann er gegebenenfalls auch bestehende Bebauungspläne der Gemeinde umgehen. Schwarz: "Die Akte wird nicht bei uns in der Schublade versenkt werden. Der Gemeinderat und ich kündigen heftigen Protest gegen die Erweiterung an."