Ein Neubau soll die Wachen Waltershofer Straße und Finkenwerder zusammenfassen. Hintergrund sind auch Sparmaßnahmen.

Hausbruch. Der Feuerwache Süderelbe droht das Aus. Die Wache soll, so interne Pläne, mit der Feuerwache Finkenwerder zu einer Großwache zusammengelegt werden. Hintergrund sind die schlechte Unterbringung der Berufsfeuerwehr in Finkenwerder und Sparmaßnahmen. Aus der Innenbehörde verlautete, dass bislang kein Beschluss vorliegt.

Es sind schon relativ konkrete Vorstellungen, die es für eine Zusammenlegung gibt. "Die Feuerwache 35 an der Benittstraße entspricht baulich nicht mehr den Anforderungen", sagt ein Beamter. Eine Modernisierung oder ein Ausbau an dem Standort wird ausgeschlossen. Deshalb ist ein Neubau geplant. Der soll so zentral liegen, dass sowohl der Süderelberaum, als auch Finkenwerder gut erreicht werden können. Ein möglicher Standort ist im Bereich des Finkenwerder Knotens. Die Wache Süderelbe an der Waltershofer Straße soll nach einer Zusammenlegung der Feuerwehr als Rettungswagenstation erhalten bleiben. Offenbar will man nicht riskieren, dass auch die sehr häufig alarmierten Rettungswagen noch längere Anfahrtswege haben. Außerdem ist geplant, dort Material einzulagern. Es geht um die "Katastrophensets", Spezialausrüstung, die bislang noch in der alten Röttiger-Kaserne abgestellt sind.

Die neue Wache soll eine Großwache werden. Solche Feuerwachen haben rund 120 Mann Personal. Finkenwerder und Süderelbe sind bereits "personalreduzierte Wachen". 2002 waren jeweils rund 30 Stellen im Rahmen von Sparmaßnahmen weggefallen. Seitdem gibt es nur noch ein Löschfahrzeug, das mit acht Mann besetzt wird. Bei Brandeinsätzen muss deshalb immer ein zweitens Fahrzeug von einer anderen Wache mit eingesetzt. Trotzdem sind an beiden Wachen noch rund 150 Beamte. Die Zusammenlegung dürfte auch mit einem erneuten erheblichen Personalabbau verbunden sein.

Fachleute sehen die Rückstufung der Feuerwache Süderelbe zu einer Rettungswagenstation kritisch. 1981 war die Wache eröffnet worden. Schwerpunktmäßig sollten der Hafen und die Raffinerien abgedeckt werden. Heute ist die Feuerwache 36 für ein Gebiet zuständig, in dem etwa 52 000 Menschen leben. Entsprechend ablehnend ist die Haltung der örtlichen Politik. "Der Bereich Süderelbe braucht dringend eine Feuerwehrversorgung", sagt CDU-Kreischef Ralf-Dieter Fischer. Ihm ist der Plan bereits bekannt gewesen. "Sollte der Standort als Feuerwache aufgegeben werden, gibt es in dem Bereich sicherlich keine optimale Versorgung der Wohn- und Gewerbegebiete mehr", so Fischer. Die Anfahrtszeiten würden zu lang werden, wenn Feuerwehr aus Harburg vom Großmoorbogen oder von einem neuen Standort anrücken müsste. Dass die freiwilligen Feuerwehren in die Lücke springen, kann sich Fischer nicht vorstellen. "Unter der Woche sind doch viele der Wehren tagsüber gar nicht einsatzbereit", so Fischer. Er könnte sich eher einen Ausbau der Wache an der Waltershofer Straße vorstellen. "Dort ist Platz", sagt Fischer.

"Das darf doch nicht wahr sein", sagt der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Thomas Völsch zu einer Fusion. "Eine Zusammenlegung bedeutet für viele Bereiche des Süderelberaums, dass die Einsatzkräfte im Ernstfall längere Anfahrtswege haben. Außerdem ist so etwas immer mit weniger Personal verbunden." Man werde "energisch gegenhalten".