Wohnungen aus dem Bestand der Saga-GWG sollen Privateigentum werden. Kritik: Nur wenige Menschen können sich Eigentum leisten.

Harburg. Wie in Zeiten immer knapper werdenden Angebots an erschwinglichen Mietwohnungen in Hamburg zumindest im Süden der Stadt günstig Wohneigentum gefördert werden kann, wollte Harburgs SPD in der Bezirksversammlung zeigen.

"Aus dem Bestand der Saga-GWG sollten geeignete Wohnungen in Privateigentum umgewandelt werden. Mietern muss es ermöglicht werden, diese Wohnungen zu günstigen Preisen zu kaufen ", hieß es in einem Antrag der Genossen. Denn es sei geradezu der soziale Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft, auch für Randgruppen preiswerten Wohnraum zu schaffen. Die Saga habe bereits langjährigen Mietern ihre Wohnungen zu einem bezahlbaren Preis angeboten. "Und das sollte nun verstärkt in Gebieten wie Neuwiedenthal, Sandbek und Bünte-Siedlung geschehen", so der SPD-Abgeordnete Frank Wiesner.

Ziel dieses Ansinnen sei es auch, die Sozialstruktur in diesen Bereichen zu verbessern, "weil die neuen Eigentümer dann pfleglicher mit den Gebäuden umgehen werden", so Wiesner. Ein Vorschlag, der bei der GAL auf harsche Kritik stieß. "In diesen Gegenden kann sich niemand Eigentum leisten. Die sind froh, dass dort bezahlbare Mieten von der Saga geboten werden", so Ronald Preuß, Vorsitzender der Grünen in der Harburger Bezirksversammlung. Gerade das sei auch der eigentliche Zweck der Wohnungsbaugesellschaft, die die Förderung des sozialen Ausgleichs in den Wohnquartieren zur Aufgabe habe. "Durch ein verstärktes Angebot von Eigentumswohnungen steigt das Mietniveau. Das kann die SPD nicht wollen, und es widerspricht auch Positionen, die die SPD hamburgweit vertritt. So wenden sich einige SPD-Bürgerschaftsabgeordnete gegen den Verkauf von Saga-Wohnungen, "eben damit preiswerter Wohnraum auf Dauer erhalten bleibt", so Preuß. Ginge die SPD vor Ort einen anderen Weg, würde "wenig erreicht, aber viel aus der Hand gegeben werden."

Einzig die FDP-Abgeordneten waren begeistert. Was in Wilhelmsburg funktioniere, ginge in Harburg bestimmt auch. "Durch den Wohnungsverkauf erfolgt eine Aufwertung der Quartiere", so Immo von Eitzen, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion.

Trotz des liberalen Beistands wurde der SPD-Antrag mehrheitlich abgelehnt.