Vielleicht könnte man den bulgarischen Künstler Ivan Moudov einen Spieler nennen. Einen, der den Kunstbetrieb, seine Regeln und die Medienöffentlichkeit auf die Schippe nimmt und mit der Tatsache spielt, dass Kunst einen manchmal buchstäblich vor der Tür lässt.

Seit Jahren entwendet der Künstler aus Museen Teile von Kunstwerken berühmter Kollegen. Dieses Diebesgut präsentiert Moudov in einer Sammlung und macht damit aus den Vorurteilen gegenüber seinem Herkunftsland Bulgarien eine Kunstpraxis. Oder er erklärt die Gründung einer fiktiven Sammlung, das Museum für zeitgenössische Kunst (MUSIZ), zu dessen Eröffnung in Sofia gutgläubige Journalisten strömten. Leider war diese Sammlung pure Fiktion. Für das Projekt "Harburger Berge" hat sich der "Falschspieler" eine Fortsetzung überlegt. Er kooperierte mit dem Bulgarischen Kulturinstitut, um Teile einer bedeutenden zeitgenössischen Sammlung nach Harburg zu holen. Die Bilder der Künstler gibt es am Lüneburger Tor 7, Ecke Lüneburger Straße "zu sehen", und eben doch nicht zu sehen: Nur der Blick durchs Fenster ist möglich: "kafkaesk".