Die Leute in den Werbeagenturen müssen sich immer neue Slogans einfallen lassen, nicht umsonst bezeichnen sie sich selbst gerne als Kreative.

Und wenn der Werber überhaupt keine knackige Idee mehr hat, wenn ihn alle Kreativität verlassen hat, dann versucht er es eben mit einem englischen Spruch. Denn Englisch ist cool, das kommt immer an, es ist auch ganz egal, ob die Leute den Spruch verstehen oder nicht.

Die Werbebotschaft "It's not a trick, it's a Sony" begreift man auch ohne fundierte Englischkenntnisse. Schwieriger wird es schon bei der Aufforderung "Broadcast Yourself". Mache dich breit? Baue dir deinen eigenen Brotkasten? Solche Übersetzungen für den Slogan des Internet-Videoportals YouTube kamen bei einer Umfrage einer Hamburger Agentur heraus. Kaum ein Fünftel der rund 1000 Befragten fand die richtige Übersetzung "Sende dich selbst".

Darf man nach solchen eklatanten Missverständnissen auf die Rückkehr der Werbe-Profis ins Deutsche hoffen? Wohl eher nicht. Englische Sprüche haben einen entscheidenden Vorteil: Man merkt kaum, dass hinter der Werbebotschaft keine Aussage steckt, auch dann nicht, wenn man einigermaßen gut Englisch spricht. Es sei ja auch nicht unbedingt notwendig, dass Konsumenten die Werbebotschaften verstünden, kommentierte ein Werbefachmann die Umfrageergebnisse, nur der Markenname müsse im Slogan vorkommen.

Dazu kann man eigentlich nur eines sagen: Hold your mouth, oder wie heißt das eigentlich auf Englisch?