Flugzettel, Telefonate, Besuche in Tierheimen, Zeitungsannoncen: Marita Ingwersen gibt die Hoffnung nicht auf, ihren Liebling wieder zu finden.

Hittfeld. "Für mich ist es, als wäre eines meiner Kinder verschwunden", sagt Ute Bachmann und ihre Augen werden feucht. "Und deshalb werde ich auch nicht aufgeben bis ich die Gewissheit habe, dass unsere Mimi nicht mehr lebt." Die Bendestorferin ist den Tränen nahe, wenn sie von der entlaufenden Bolonka-Hündin ihrer Mutter spricht. "Tiere gehörten bei uns schon immer mit zur Familie", erklärt die 45-Jährige.

Und deshalb will sie weitersuchen - und gibt die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit der kleinen weißen Hündin nicht auf.

Fünf Wochen ist es nun her, dass der 72 Jahre alten Marita Ingwersen ihr kleiner Hund entwischt ist. "Ich hatten nur ein bisschen mit der Nachbarin geklönt und da ist mir die kleine Mimi zwischen den Beinen hindurch aus der Haustür geschlüpft", sagt die Hittfelderin. Auch sie kann die Trauer über den Verlust ihres Hundes nicht verbergen. "Und das schlimmste ist: Wir hatten unsere Mimi erst vier Tage bei uns zu Hause. Aber ins Herz geschlossen hatten wir sie trotzdem schon ganz fest." Über 30 Jahre lang hatten die heute 76-Jährige und ihr Mann mehrere Rauhaardackel. Als der letzte vor einem knappen Jahr starb, wurde eines schnell klar: Ein neuer Hund muss her. "Für meine Mutter war die kleine Mimi so etwas wie ein Seelentröster", sagt Ute Bachmann. "Und auch für meinen Vater, der schwer krank ist, ist so ein liebes Tier eine Art Therapie." Lange hatte die Familie nach dem richtigen Hund gesucht und die drei Jahre alte Bolonka Hündin schließlich einer Züchterin im Wendland abgekauft.

Nun ist der Familienhund Mimi seit knapp fünf Wochen verschwunden. Es folgte eine große Suchaktion. Die Familie verteilt seitdem gemeinsam mit Freunden Flugzettel in Fleestedt und Hittfeld, Ute Bachmann informierte alle umliegenden Tierheime und Veterinäre. Zudem trägt Mimi einen Chip, hinter dessen Code der Kontakt zu ihrem Frauchen verzeichnet ist.

"Nachdem wir eine Annonce geschaltet hatten, bekamen wir einige Hinweise, die uns aber alle nicht weiter gebracht haben", sagt Bachmann traurig. "Sogar die Züchterin aus dem Wendland ist zum Suchen gekommen. Wir haben gehofft, dass Mimi ihre Stimme wieder erkennen würde." Doch auch diese Maßnahme war nicht erfolgreich.

Regelmäßig telefoniert die 45-Jährige seitdem mit allen umliegenden Polizeistationen, startete einen Aufruf über das Radio. "Mimi scheint wie vom Erdboden verschluckt", sagt die Bendestorferin. Sie und ihre Mutter vermuten nun, dass die kleine weiße Hündin von einem Tierliebhaber aufgenommen wurde - und nun nicht mehr hergegeben wird. "Demjenigen, der unsere Mimi zurück bringt, sichern wir eine Belohnung zu", sagt Marita Ingwersen. "Und wenn jemand anonym bleiben will, dann gibt er sie eben bei einem Tierheim ab."

Eines ist sicher: Ute Bachmann und ihre Mutter haben die Suche nach ihrem Liebling noch nicht aufgegeben. "Im Gegenteil", sagt Ute Bachmann. "Wir haben von einem Fall gehört, bei dem die Besitzer ihren Hund nach einem dreiviertel Jahr wiederbekommen haben." Wer Ute Bachmann und ihrer Mutter weiterhelfen kann, möchte sich bitte unter der Telefonnummer 04183/77 41 60 melden.