Keine Sorge vor dem stürmischen Winterhalbjahr und vor Hochwasser. Die Deiche entlang der Süderelbe weisen nur geringe Mängel auf.

Harburg. Vom Deichkilometer Null an der Hamburger Landesgrenze bei Bullenhausen bis zum Deichkilometer 40 an der Landesgrenze bei Cranz waren gestern Männer zu Fuß und per Bus unterwegs, um den Zustand der Hochwasserschutzanlagen im Süden der Stadt zu überprüfen. Zum Termin der Herbst-Deichschau hatte der zuständige Hamburger Landesbetrieb "Straßen, Brücken und Gewässer", Fachbereich Deichverteidigung und Deichaufsicht, Vertreter von Bezirksamt, Hamburg Port Authority sowie den Wasser- und Bodenverbänden eingeladen.

Die Wasser- und Bodenverbände unterstützen als Körperschaften öffentlichen Rechts die Stadt ehrenamtlich in der Deichverteidigung. Klaus Thiesen, Vorsitzender des Gewässerverbandstags: "Unsere Deiche befinden sich in einem guten Zustand". Angst, dass sie bei Hochwasser brechen können, müssen Bewohner des Marschgebiets zwischen Neuland und Cranz nicht haben.

Inzwischen sind die Elbdeiche auf das neue Hochwasserschutzniveau von mindestens acht Meter über Normalnull (NN) ausgebaut.

Allein die Schleusenzufahrt zum Harburger Binnenhafen befindet sich auf einer Breite von 13 Meter auf der alten Höhe von 7,20 Meter über NN. Hans Kluge vom zuständigen Landesbetrieb, Leiter der Deichschauführung: "Es ist nicht davon auszugehen, dass Hochwasser über die Schleuse schwappt. Und wenn, schafft das Schöpfwerk das Wasser wieder aus dem Binnenhafen hinaus. Die Schleuse befindet sich im Ausbauprogramm des Hochwasserschutzes." Völlig makellos sind die Deiche allerdings nicht. Westlich der Schleuse, am Harburger Hauptdeich, wurden bis zu fünf Zentimeter breite Risse in der ausgetrockneten Kleiabdeckung des Deichs festgestellt. Sie müssen mit flüssiger Kleimasse gefüllt werden. Am Lauenbrucher Hauptdeich müssen Disteln entfernt werden, die den schützenden Grasbewuchs behindern. Und am Bostelbeker Hauptdeich müssen Kaninchenlöcher geschlossen werden.