Drängeln, Ausbremsen, gefährliche Überholmanöver: Allen Polizeikontrollen zum Trotz ignorieren Autofahrer, die auf der A 1 im Bereich der Großbaustelle unterwegs sind, jegliche Verkehrsvorschriften, rasten aus und verursachen Unfälle.

Sittensen. "Dafür haben wir kein Verständnis. Wer grob gegen Verkehrs- und Strafvorschriften verstößt, erhält sofort eine Anzeige", so Detlev Kaldinski, Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg.

Das bekamen zwei besonders dreiste Fahrer zu spüren. So traf es am Mittwoch gegen 14 Uhr auf Höhe Heidenau den 51 Jahre alten Fahrer eines VW-Touran. Er bedrängte auf dem verengten Überholfahrstreifen einen versetzt rechts fahrenden Laster eines 51-Jährigen aus Vechta. Immer wieder fuhr er mit seinem mehr als zwei Meter breiten Pkw dicht auf, betätigte die Lichthupe. "Das lief so bis zum Verschwenkungsbereich am Ende der Baustelle", sagt Kaldinski. Dann versuchte der drängelnde Fahrer aus Vechta ein weiteres Überholmanöver. Dabei touchierte sein VW mit dem Außenspiegel den Sattelzug. Das brachte den VW-Fahrer vermutlich so in Rage, dass er, nachdem er vorbeigezogen war, dem Brummi-Lenker mehrfach den Mittelfinger zeigte. Der ließ sich dieses Verhalten nicht gefallen. Er informierte die Polizei, die den Rowdy nach kurzer Fahndung aus dem Verkehr zog. Die Folge für ihn: Strafanzeige wegen Nötigung und Beleidigung.

Kurze Zeit später ereignete sich ein ähnlicher Vorfall. Ein 47 Jahre alter Mercedes-Fahrer bedrängte einen Lkw-Fahrer, der mit seinem Sattelzug versetzt vor ihm fuhr. Der 47-Jährige überholte, bremste allerdings unmittelbar vor dem Lastwagen stark ab. Der Lkw fuhr auf den Mercedes auf, da der Fahrer nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte.

Auch in diesem Fall fertigten Beamte der Autobahnpolizei eine Strafanzeige gegen den Drängler und Unfallverursacher. "Da zeigen die Kollegen null Toleranz", so Kaldinski.