Zwischen dem Harburger und dem Neugrabener Stadtzentrum, soll sich künftig kein weiterer Discounter ansiedeln können.

Harburg. Das Maß ist voll. Entlang der Bundesstraße 73, zwischen dem Harburger und dem Neugrabener Stadtzentrum, soll sich in Zukunft kein weiterer Lebensmittel-Discounter mehr ansiedeln können - zum Schutz des innerstädtischen Einzelhandels. Der Harburger Stadtplanungsausschuss stimmte mehrheitlich (eine Enthaltung der FDP) einer von der Verwaltung vorgeschlagenen Textplanänderung für den Bebauungsplan Hausbruch 19/Heimfeld 26 zu, um künftig im Gebiet der Straße Försterkamp (an B 73/Cuxhavener Straße gelegen) Lebensmittel-Discounter auszuschließen. Wegen Dringlichkeit muss sich der Hauptausschuss in seiner Sitzung am 13. Oktober weiter mit der Angelegenheit befassen. Der Stadtplanungsausschuss hat die Verwaltung zusätzlich aufgefordert zu prüfen, ob entlang der Verkehrsachse weitere B-Pläne vorsorglich inhaltlich geändert werden müssen.

Auslöser der eiligen Textplanänderung ist der Antrag eines Lebensmittel-Discounters, der sich am Försterkamp 1, in den bisherigen Geschäftsräumen von Eisen Wolff, ansiedeln möchte. Das 1949 in Harburg gegründete und seit 1976 in dem Mietgebäude am Försterkamp ansässige Fachgeschäft zieht zum 5. Oktober um, etwa 300 Meter weiter zum Försterkamp13, in einen Nebenbau der Elbe-Werkstätten. Inhaber Andreas Garré zum Hintergrund des Umzugs: "Unser Raumbedarf hat sich geändert. Der Einzelhandel ist nicht mehr unser Hauptgeschäft, wir versorgen schon seit vielen Jahren in erster Linie Handwerk und Industrie."

Carl-Henning von Ladiges, Fachamtsleiter "Stadt- und Landschaftsplanung": "Für den Schutz der Zentren hatten wir bereits 2002 ein Gutachten vorliegen. Wir werden dieses Gutachten aktualisieren müssen. Beispielsweise gibt es in Neugraben kein Karstadt mehr. Es ist nicht hinnehmbar, dass sich weitere Anbieter von Gütern des täglichen Bedarfs an den Hauptverkehrsstrecken niederlassen und der Einzelhandel der Stadtzentren aufgeben muss. Unser weiteres Ziel ist es, die Stadtzentren zu beleben, indem wir das innerstädtische Wohnraumangebot vergrößern. Systematisch achten wir auf Wohnungsbau. Inzwischen sind Discounter auch bereit, trotz komplizierter Logistik sich in den Innenstädten niederzulassen. Wir wünschen eine wohnortnahe Versorgung." Rolf Buhs (CDU), Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses: "Irgendwann muss Schluss sein mit der ungehemmten Discounter-Expansion."