Eine etwa sieben Monate dauernde Vollsperrung der Wilhelmsburger Reichsstraße für die Zeit der Internationalen Gartenschau im Jahr 2013 auf keinen Fall akzeptiert.

Harburg/Wilhelmsburg. Nicht mit uns: Mehrheitlich machte die Harburger Bezirksversammlung in der "Aktuellen Stunde" ihrer Sitzung am Mittwoch deutlich, dass sie eine etwa sieben Monate dauernde Vollsperrung der Wilhelmsburger Reichsstraße für die Zeit der Internationalen Gartenschau (igs) im Jahr 2013 in Wilhelmsburg auf keinen Fall akzeptiert. Michael Hagedorn, Vorsitzender der Bezirksversammlung, erhielt den Auftrag, der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) die Ablehnung der Sperrung mitzuteilen. Zugleich sprachen sich Bezirksabgeordnete mehrheitlich gegen die Planungsvariante aus, eine A 1/A 7-Autobahnquerverbindung (Hafenquerspange/HQS) auf Harburger Gebiet bei Neuland anzubinden.

Die Verkehrsangelegenheit war Thema der Aktuellen Stunde, weil der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Klaus-Peter Hesse, und sein Wilhelmsburger Bürgerschaftskollege Jörn Frommann die Sperrung mit einem Bericht in der "Welt" kürzlich ins Gespräch gebracht hatten. Jürgen Heimath, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung: "Bei einer Sperrung der Reichsstraße droht ein Dauerstau im Süden. Die 55 000 Autos können nicht einfach in Neuland auf die A 1. Die Autobahn zählt mit 119 000 Fahrzeugen täglich bereits zu den am stärksten belasteten Abschnitten in Deutschland." Rolf Buhs (CDU): "Harburg akzeptiert nicht, dass die Reichsstraße auch nur einen Tag gesperrt wird." Ronald Preuß (GAL): "Was da vorgeschlagen wird, ist absurd. Die Reichsstraße sollte auf das Bahngelände verlegt werden. Dort ist auch besserer Lärmschutz für Wilhelmsburg zu erzielen." Von allen Parteien gefordert wird ein Gesamtverkehrskonzept für den Hamburger Süden unter Beteiligung Harburgs.

Was steckt hinter der thematisierten Sperrung der Reichsstraße? Dazu der Wilhelmsburger CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Jörn Frommann: "Wir rechnen zwar damit, dass die Wilhelmsburger Reichsstraße bis zur Gartenschau 2013 auf das Bahngelände verlegt wird, wir müssen aber auch darauf vorbereitet sein, dass die Verlegung zeitlich nicht zu realisieren ist. Für den Fall würde es keinen Sinn machen, entlang der alten Reichsstraße in Höhe des Gartenschaugeländes für kurze Zeit noch teuren Lärmschutz für mindestens zwei Millionen Euro zu bauen. Eine Sperrung mit Verkehrsumleitung sollte deshalb geprüft werden."