Die unsichtbare Datenflut begleitet uns. Ich weiß das. Denn auch ich transportiere zwischen vier und acht Gigabyte auf einem kleinen, etwa ein mal fünf Zentimeter großem, silberfarbenem Wunderwerk, neudeutsch auch Stick genannt. Datenstick.

Darauf ist gespeichert, was mir lieb und wichtig ist. Ein paar Fotos, zahlreiche Gedanken, aus denen einmal ein Text oder ein Projekt werden soll, fertige Artikel, geschriebene Rechnungen, aktuelle Werbeslogans, toskanische Rezepte, Frisuren, die mir stehen könnten. Der Wunderstick ist so winzig, dass man richtig auf ihn aufpassen muss. Fast wie ein Schmuckstück verhält er sich, denn so wie das Erb-Armband von Tante Amalie bei Verlust nicht wieder zu ersetzen ist, geht es auch unserem kleinen Technikzwerg. Denn wer von uns Datennutzern macht schon, was ihm dringend empfohlen ist: Die Daten noch mal zweit-kopieren. Ich nicht. Ich baue lieber ein inniges Verhältnis zu meinem Gigabyte-Transporteur auf und entwickle ein Gefühl dafür, ob er noch auf meinem Schreibtisch liegt oder sich in der Ledermappe tummelt, mit der ich gestern unterwegs war. Bisher hat mich meine Intuition noch nicht enttäuscht, ich fand ihn in jeder Tüte, Tasche, Ecke wieder. Toi, toi, toi. Auch jetzt liegt er brav neben mir, wird gleich mit diesem Artikel bestückt werden und dann ab in die Computertasche. Wir haben heute noch einiges zu erledigen.