Die Schülerinnen und Schüler tauften die Brücke im künftigen Gartenschaugelände mit Wasser aus den Wettern. Sie haben auch die Planung begleitet.

Wilhelmsburg. Der kleine Rand (8) schnitt das Flatterband durch und die kleine Vildan (8) taufte die neue Brücke mit einem Eimer Wasser: Zweit- und Drittklässler haben am Montagvormittag die erste neue Fußgängerbrücke auf dem künftigen Gelände der Internationalen Gartenschau Hamburg (igs 2013) über die Groß-Sander Wettern am Rande des Wilhelmsburger Rathausteichs eröffnet. Sie trägt - eine Idee der Kinder - den Namen "Glücksbrücke". Das Besondere dabei: Die 40 Kinder einer zweiten und dritten Grundschulklasse der Gesamtschule Wilhelmsburg (GSW) tauften die Brücke mit richtigem Wasser aus den Wettern.

Die beiden GSW-Patenklassen begleiten die Brückenplanungen seit fast einem Jahr. Im Herbst 2008 erforschten sie mit ihren Lehrern Dirk Brüggemann und Gaby Carstensen den Park auf dem künftigen Gartenschaugelände und machten Vorschläge für die Gestaltung. Auf einer der Forschertouren empfanden die Kinder die alte Brücke, die über die Wettern führte, als "zu rutschig und beängstigend". Die igs 2013 plante daher eine neue Brücke, die auch für die künftigen Gartenschaubesucher benutzerfreundlicher sein sollte.

Im Februar dieses Jahres machten sich die Schüler daran, die Fläche für die neuen Brückenwiderlager vorzubereiten. Sie entfernten Sträucher und zerlegten kleine Kiefern, die im Weg standen. Im April begann die igs 2013 mit dem Neubau der Brücke, und die Kinder überlegten einen Namen für das Bauwerk. Eine große Mehrheit stimmte für den Namen "Glücksbrücke". "Wir sehen dies als Ansporn, den Park so zu gestalten, dass seine Besucherinnen und Besucher - egal welchen Alters - dort ihr Glück finden", sagt igs-Sprecherin Ina Heidemann.

Die beiden Patenklassen werden den Park in den Jahren bis zur Gartenschau erforschen und Vorschläge machen, wie ausgewählte Orte aussehen sollen. Im Ausstellungsjahr 2013 sind die jetzt sieben- bis neunjährigen Grundschüler zehn bis 13 Jahre alt. In dieser Zeit können die Kinder ihrem Forschergeist und Bewegungsdrang nachkommen. Das künftige Gartenschaugelände bietet Wildnis, Wasser, Wiesen, Spiel- und Sportplätze. Ina Heidemann: "Nach vierjähriger Reifezeit wird im Ausstellungsjahr 2013 ein Park entstanden sein, der einen Großteil der Spielbedürfnisse dieser Altersgruppe abdeckt. Wenn wir die Kinder und Jugendlichen von Anfang an ernst nehmen, entwickeln sie Selbstbewusstsein und ein Verantwortungsgefühl für das Gemeinwohl und Gemeineigentum. Der Park wird den Kindern ans Herz wachsen, und nach der Gartenschau im Oktober 2013 werden sie weiterhin mit ihm verbunden sein."