Seit März wurden 78 Waffen in der Winsener Stadtverwaltung abgegeben, Polizei und Ordnungsamt hatten in den vergangenen Monaten alle Hände voll zu tun.

Winsen. Grund ist die bis zum Jahresende geltende Amnestie-Regelung, nach der Waffenbesitzer auch ohne gültige Besitzkarte ihre Schussgeräte abgeben können, ohne strafrechtlich verfolgt zu werden.

Nach dem Amoklauf von Winnenden, bei dem 16 Menschen starben, erließ die Bundesregierung diese Regelung, um illegale Waffen aus dem Verkehr zu ziehen.

Für die Stadt Winsen bedeuten die 78 abgegebenen Waffen, von denen lediglich zwei nicht angemeldet waren, dass zwei Prozent der insgesamt 3121 registrierten Schusswaffen den Besitzer gewechselt haben. 750 Menschen in der Kreisstadt haben einen Waffenschein, so die Auskunft von Stadtsprecher Theodor Peters.

Christian Riech, Erster Stadtrat in Winsen, appelliert in diesem Zusammenhang an Waffenbesitzer, die Zeit der Amnestie noch zu nutzen. Nur so könne ausgeschlossen werden, dass gefährliche Waffen in die Hände von Unbefugten gelangen.

Seit 2003 müssen Schusswaffen in speziellen Schränken aufbewahrt werden. Da viele Pistolen, Gewehre sowie Munition vererbt werden, zeige die Erfahrung der Polizei, dass die unfreiwilligen Neubesitzer nicht nur keinen Waffenschein besitzen, sondern auch die Anschaffung eines solchen Tresors scheuen. Vor allem an sie richtet sich der Appell, die Waffen bei der Stadt oder der Polizei abzugeben.

Die abgegebenen Waffen werden in Hildesheim eingeschmolzen, Kosten dafür entstehen nicht. Wer Fragen zum Thema hat, kann sich an Ordnungsamtsmitarbeiter Manfred Ziegert wenden. Er ist unter der Telefonnummer 04181/65 71 86 zu erreichen.