Was die Einwohner von Rübke am Bau der Autobahn 26 stört, wird demnächst den Harburger Kreistag beschäftigen. Bekanntlich kritisieren die Bürger des Neu Wulmstorfer Ortsteils, dass die künftige Anschlussstelle der Ost-West-Querung direkt in ihre Ortschaft mündet.

Rübke. Sie befürchten, zur "Einflugschneise" des Hamburger Südens zu werden - Verkehrslärm und Erschütterungen inklusive. Deshalb springen den Rübkern jetzt die Kreistagsfraktionen von CDU und FDP zur Seite. Beide Fraktionen wollen die Anschlussstelle nach Osten verlegen lassen - auf Hamburger Territorium.

In einem Antrag bitten sie Landrat Joachim Bordt (FDP), Verhandlungen mit der Stadt Hamburg und der Landesbaubehörde aufzunehmen, um die anzunehmende Belastung der Rübker Bürger abzuwenden. Der Kreistag wird das Thema während seiner nächsten Sitzung (1. Oktober) behandeln.

Sollte der Vorschlag eine Mehrheit finden, will sich der Landkreis nicht verschließen, diese Verhandlungen zu führen. Aber, so Kreissprecher Georg Krümpelmann: "Die Erfahrung zeigt, dass solche Gespräche schwierig sind." Zum einen müsse das Planfeststellungsverfahren neu angeschoben werden. "Das bedeutet Zeitverlust und weiterer Verkehrsdruck auf die Ortschaften an der Trasse", so Krümpelmann. Denn Ziel beim Bau der A 26 sei, möglichst zeitgleich die Abschnitte fertigzustellen. Arno Reglitzky, FDP-Fraktionsvorsitzender im Kreistag, nennt das ein "Totschlagargument". Es sei den Antragstellern nicht daran gelegen, den Bau zu verzögern.

Kreissprecher Krümpelmann führt indes die zu bezweifelnde Gesprächsbereitschaft der Gegenseiten ins Feld: "Dort liegen viele Naturschutzgebiete, der Grunderwerb müsste neu verhandelt werden - schwierig."

Unterdessen befürchten die Rübker "unzumutbare" Verkehrsbewegungen auf der Strecke. So würden sich momentan rund 12 000 Fahrzeuge über den Nincoper Deich durch den Ort zwängen. Nach dem Autobahnanschluss prognostiziert die Baubehörde einen Zuwachs von 20 Prozent. Zu viel - meinen die Rübker und fürchten vor allem den zunehmenden Lkw-Verkehr.

Stattdessen halten sie eine östliche Verschiebung der Autobahnabfahrt für sinnvoll. Damit verbunden wäre die Verschwenkung der neuen Landesstraße 235.

Diese Planungsvariante würde nach Ansicht der Antragsteller den Verkehr nach Hamburg besser aufnehmen und abfließen lassen. Zudem sei damit die Möglichkeit einer Rübker Ortsumgehung gegeben. Diesen Plan, so war schon im Vorfeld zu vernehmen, begutachten die Hamburger allerdings argwöhnisch.