Der Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg hat sich deutlich gegen die Pläne des Hamburger Senats zum Bau einer Hafenquerspange im Wilhelmsburger Süden und zur Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße Richtung Osten ausgesprochen: “Wir Wilhelmsburger fühlen uns von der jetzigen Verkehrsplanung bedroht“, sagt der Beiratsvorsitzende Michael Weinreich (35, SPD).

Wilhelmsburg. "Ziel der Planung war eine Verkehrsentlastung für die Wohnquartiere, dies wird mit den jetzigen Plänen aber nicht erreicht."

Mit 14 Ja-Stimmen und einer Enthaltung spricht sich der Beirat für eine "Empfehlung" an die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte aus. Darin heißt es: "Die Planungen zur Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße und zur Hafenquerspange haben aus Sicht des Beirats eine Zunahme der Immissionen für die Bewohner zur Folge. Statt der versprochenen Entlastung wird die schutzbedürftige Wohnbebauung unzumutbar mehr belastet." Der Beirat spricht von einer "Sogwirkung" durch die neuen Straßen und erwartet deshalb mehr Verkehr. Der Beirat hält auch die Studie der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) "für ungeeignet". "Sie trifft willkürliche und falsche Bewertungen der betroffenen Wilhelmsburger Gebiete. In der Deges-Studie wird die Südtrasse als optimierte Trasse festgestellt, ohne dies nachvollziehbar zu belegen oder einer alternativen Trassenführung gegenüberzustellen."

Michael Weinreich: "Das Deges-Gutachten kann nicht die Grundlage für ein Milliardenprojekt sein. Es kann eine Autobahn nicht an Kirchdorf-Süd mit dem Kinderbauernhof und der Schule Stübenhofer Weg entlang gebaut werden."