Ronny Ullmann (38), Björn Ihle (29) und Silvio Ehrlich (32) machen ihre Arbeit zwischen der Insel Lühesand und der Gemeinde Hetlingen.

Lühesand/Hetlingen. Wo sie ihren Job machen, geht es sprichwörtlich hoch her. Ronny Ullmann (38), Björn Ihle (29) und Silvio Ehrlich (32) sind dieser Tage auf und zwischen den höchsten Strommasten in Europa im Einsatz. Die Freileitungsbauer aus Sachsen montieren und reparieren in Höhen von 227 bis 150 Meter über der Elbe. Behände und umsichtig bewegen sie sich in der Stahlkonstruktion des Strommastes auf der Elbinsel Lühesand. Sie schleppen Material zum Verladen auf dem Leitungsfahrwagen, mit dem sie am Erdseil über der Elbe hängend zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein unterwegs sind.

Auf einer Höhe von 227 Metern klettert Björn Ihle in den Leitungsfahrwagen und nimmt über ein Seil Bauteile auf. Sie werden am Wagen verzurrt. Jeder Zentimeter Platz in der "Gondel" ist ausgebucht - für zwei Monteure, Material und Werkzeug.

Ronny Ullmann, der den Job seit 20 Jahren macht, steigt als zweiter Mann in den "Fahrkorb". Von einem Motor angetrieben, bewegt sich das Gefährt vom Mast aus Richtung Flussmitte. Zwei neue Flugwarnkugeln und 14 Radarmarker werden die Männer am Erdseil der Leitung montieren. Das Erdseil ist der Blitzschutz für alle darunter hängenden Leiterseile, die Strom transportieren.

Weil das Erdseil der höchste Punkt der Freileitung ist, werden hier die rot-weißen Flugwarnkugeln für die Flugsicherheit befestigt, ebenfalls die rot-weißen, etwas kleineren Radarmarker-Kugeln. Sie reflektieren das Radar von Schiffen und markieren so das Hauptfahrwasser der Elbe für die großen und kleinen Pötte.

Auch die Leiterseile erhalten neue Ersatzteile: 480 Schwingungsdämpfer, die die Seile gegen all zu große Turbulenzen im Wind schützen. Die Arbeiten dauern bis September.