Das Thermometer überschreitet die 35 Grad Marke, der Asphalt beginnt zu flimmern und die Sonne brennt: Gestern war es in Harburg heiß wie lange nicht. Klingt super, doch das Arbeiten bringt vielen bei diesem Wetter keinen Spaß mehr.

Harburg. Den Gärtnern David Kowalski und Chris Ginckel bereiten die heißen Temperaturen bei der Arbeit nur wenig Freude. In der prallen Sonne verlegen sie Steine auf dem Vorplatz des Harburger Theaters. "Es ist so verdammt heiß in diesen dicken Arbeitsschuhen", sagt der 23 Jahre alte Kowalski und wischt sich die Schweißperlen von der Stirn. "Wir haben unseren Chef heute morgen schon gefragt, ob wir Hitzefrei bekommen könnten - aber keine Chance", pflichtet ihm sein Kollege bei. Um die Schwerstarbeit in der Hitze durchzustehen, müssen die jungen Männer ordentlich Wasser trinken. "Obwohl das Wasser nicht aus dem Kühlschrank kommt, ist es super erfrischend", sagt Kowalski. "Hauptsache, wir haben etwas zu trinken."

Durst haben auch die Pflanzen auf dem Harburger Rathausplatz. "Die Büsche und Blumen auf der Museumsachse sind zum Teil sehr anspruchsvoll", erklärt der Gärtner Karl-Gustav von Samson, der vom Bauamt beauftragt wurde, die Pflanzen zu wässern. Mit einem langen Schlauch zapft er einen Hydranten an und versorgt das Grün mit dem kühlen Nass. "Die saufen ganz schön viel", sagt der 66-Jährige und lacht. "Wenn es drei Tage nicht geregnet hat, dann muss ich ran."

Kaum zu ertragende Temperaturen herrschen auch im türkischen Imbiss "Dönerqueen" am Schloßmühlendamm. Schon den Kunden, die etwa zwei Meter von den sich drehenden Fleischspießen entfernt sind, wird es nach kürzester Zeit zu warm. Das Personal ist noch dichter an der Hitzequelle. "Hier sind es mindestens 60 Grad hinter der Theke", seufzt Verkäufer Hasan, "es ist jetzt kaum auszuhalten." Spaß am Job haben die Verkäufer trotzdem. "Stressig ist es immer und dies ist dann mal eine echte Herausforderung", sagt Verkäuferin Gül und lacht.

Doch es gibt auch einige Harburger, die das Sommerwetter genießen, zumindest in der Mittagspause. Die drei Arbeitskolleginnen Miriam Casal, Jana-Sofie Strobel und Carina Zarun haben aus dem Binnenhafen einen Abstecher in die Lämmertwiete gemacht. Dort gibt es für jeden zwei Kugeln Eis. "So kann man das Sommerwetter aushalten, auch wenn man arbeiten muss", sagt Jana-Sofie. "Gleich geht's wieder zurück in das perfekt klimatisierte Büro und später lassen wir den Tag im Beachclub ausklingen."