Unruhe an der Universität Lüneburg: In Gebäude 5 auf dem Campus an der Scharnhorststraße soll derzeit eine Asbestsanierung laufen, heißt es aus Mitarbeiterkreisen.

Lüneburg. Da eine Mitarbeiterin der Universität aktuell an Krebs erkrankt ist, sind einige Uni-Bedienstete beunruhigt, zumal es in den vergangenen Jahren offenbar mehrere Todesfälle durch Krebs bei Mitarbeitern gegeben hat. "Die Leute sind nervös", so eine Uni-Mitarbeiterin, deren Name der Redaktion bekannt ist. "Wenn in einem Gebäude Asbest verbaut wurde, dann in den anderen auch", vermutet sie.

Uni-Sprecher Henning Zühlsdorff dementiert. Aktuell werde lediglich das Dachgeschoss in Gebäude 11 ausgebaut. Dabei würde allerdings durchaus asbesthaltiges Material entsorgt. Zühlsdorff: "Dabei kann man aber nicht von einer Asbestsanierung im Sinne einer akuten Bedrohung sprechen." Es seien Bodenplatten mit sogenanntem Steinholz-Estrich entfernt worden, die "nur zum Problem geworden wären, wenn man sie durchbohrt oder etwa aufgebrochen hätte." Die Platten seien aber nie angerührt worden, zudem seien sie in einem Bereich verbaut gewesen, in dem sich niemand aufgehalten habe. Daher habe es zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefährdung gegeben, so Zühlsdorff. "Wir entsorgen diese Platten, um eine Gefahr zu vermeiden."

Die gesundheitsschädlichen Asbestfasern gelangen in der Regel beim Bearbeiten asbesthaltiger Materialien in die Atemluft. Aber auch Abrieb oder Verwitterung können zur Freisetzung führen.

"Beim Einzug in die Liegenschaften an der Scharnhorststraße wurde eine umfangreiche Schadstoffanalyse durchgeführt", so Zühlsdorff weiter. Wenn es ein Asbest-Problem gäbe, hätte man das damals schon festgestellt, so der Sprecher. "Die Maßnahmen von damals sind als vorbildlich zu bezeichnen."