Er sitzt mir am Tisch gegenüber und versprüht Freundlichkeit: Willy, ein Herr “in den besten Jahren“ - und bei ihm scheint das sogar zu stimmen.

Willy hat viel zu erzählen, und das tut er mit Humor. Nach dem Berufsleben hat er ein Studium angefangen. Geschichte und Kunstgeschichte haben ihn schon immer interessiert. Nun ist Zeit dafür. Darin liegt alle Ernsthaftigkeit. Demnächst wird die Doktorarbeit fertig sein, auch so ein Traum und ein Ziel, das sich im "früheren Leben" nicht verwirklichen ließ.

Träume erfüllen nach der Berufszeit, das ist mir in den vergangenen Jahren oft begegnet. Willy ist wieder so ein Beispiel dafür, denn er kann sich auch selbst auf die Schippe nehmen. "Wir sind doch alle in einem Alter, in dem wir noch einigermaßen knackig sind", schmunzelt er mich an, "auch wenn die knackigen Zeiten vorüber sind!"

Knackig schon, höre ich aus der Runde, allerdings handele es sich da wohl um eine gewisse "Altersknackigkeit", die mehr dadurch gekennzeichnet sei, dass es in den Knochen knackt. Nun ja, Scherze dieser Art bieten sich einfach an, wenn die Alten irgendwie doch jung geblieben sind und ganz genau wissen: Wir leben alle nur in der Zeit versetzt und im günstigen Fall werden wir alt!