Gestern war ein “herausragender Tag“ für Harburg. Das machten Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg, Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) und der Präsident der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH), Edwin Kreuzer, in ihren Ansprachen deutlich.

Harburg. In der Tat: Jetzt geschieht etwas mit der zwar denkmalgeschützten aber mit Bauschäden behafteten Pionier-Kaserne von 1871 auf dem Schwarzenberg - nach mehr als zehnjähriger, zum Teil spannungsreicher Vorbereitungszeit. Kreuzer: "An dem Bemühen um die Kaserne waren bereits meine Vorgänger beteiligt."

Gestern wurden Pläne für die Grundsanierung der Altbauten und für moderne Ergänzungsbauten vorgestellt. An der Ecke Schwarzenbergstraße/Kasernenstraße soll ab Anfang 2012 der Hauptsitz der TUHH stehen und dem Uni-Komplex ein Gesicht geben. Bezirksamtsleiter Meinberg frohlockte: "Und der Bezirk verliert etwas von seinem Schmuddelimage." Baubeginn voraussichtlich im Oktober 2010, Fertigstellung etwa ein Jahr später. 24 Millionen Euro sollen nach erster Kostenschätzung in Altbausanierung und Neubauten gesteckt werden. Davon kommen zehn Millionen aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes. Der größere Restbetrag soll aus Haushaltsmitteln und Eigenleistungen der TUHH - etwa fünf Millionen Euro aus Studiengebühren - beigesteuert werden. Robert Sehmisch, Vorsitzender des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA): "Die TU Harburg hat viel zu wenig Raum, speziell für Gruppenarbeit." Das unterstrich auch TU-Präsident Kreuzer: "Wir haben Platz für 2800 Studierende, sind aber bereits bei der doppelten Anzahl. Dieses Jahr haben wir 57 Prozent mehr Bewerber als im Vorjahr." Studenten sitzen wegen Raummangels bereits auf Fluren und bei Sommerwetter auch draußen.

Das künftige Hauptgebäude soll die angespannte Raumsituation entzerren. In dem Gebäude sollen das studentische Lern- und Kommunikationszentrum, mehrere Hörsäle und Seminarräume sowie die Präsidialverwaltung untergebracht werden. Insgesamt kommen 4600 Quadratmeter Hauptnutzfläche hinzu, davon etwa 1000 Quadratmeter für das studentische Lern- und Kommunikationszentrum. Senatorin Herlind Gundelach: "Das Hauptgebäude wird den Studierenden ein eigenes Zentrum bieten und für Besucher zu einer zentralen Anlaufstelle werden."

Die Sprinkenhof AG (SpriAG) ist mit dem Baumanagement beauftragt. Die Firmen Obermeyer und GMP erbringen als Generalplaner Architekten- und Ingenieurleistungen. Nach Fertigstellung (2012) geht die Gebäudeverwaltung von der SpriAG an die Wissenschaftsbehörde über. Ab Ende dieses Jahres soll mit dem Neubauabschnitt begonnen werden, danach folgt die Grundsanierung der alten Kasernenbauten. Zunächst - bis Jahresende - müssen sämtliche Baumängel erfasst und Kosten berechnet werden.

Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg: "Wir sind die Genehmigungsbehörde. Es gibt noch einiges abzustimmen. Am 10. September wird sich der Stadtplanungsausschuss mit dem Projekt befassen."